Der Verkauf des Schneebergs ist besiegelt: Die Stadtwerke Wunsiedel haben das ehemalige militärische Areal gekauft. Ab Oktober soll der für Breitband- und Datenkommunikation genutzt werden - und damit für schnelleres Internet im Fichtelgebirge sorgen.
Lange hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über den Verkauf des rund 12.600 Quadratmeter großen Schneeberg-Areals verhandelt. Bereits vor einem Jahr haben Stadt und Landkreis Wunsiedel eine Nutzung für Breitband und Wissenschaft ins Spiel gebracht. Dafür gab es nun den Zuschlag, die Stadtwerke Wunsiedel (SWW Wunsiedel GmbH) haben den Schneebergturm und weitere vorhandene Gebäude erworben.
Die Stadtwerke betreiben unter anderem auch Glasfasernetze. Wenn sie das Gelände am 2.Oktober offiziell von der Bundesanstalt für Immobilien übernehmen, wird der Turm für Breitband- und Datenkommunikation (schnelles Internet) einschließlich der Verbindung zum Weltnetz genutzt werden. Zudem wird sie das Areal verschiedenen Forschungseinrichtungen, darunter auch die Universität Bayreuth, zur Nutzung anbieten. Vorgespräche dafür sind bereits geführt.
Über den Kaufpreis haben Käufer und Verkäufer Stillschweigen vereinbart. Die Stadt Wunsiedel ist hochverschuldet und unterliegt einem rigiden Spardiktat. Da der Käufer eine GmbH sei, "unterliegt sie nicht der Rechtsaufsicht", erklärt Horst Martini vom Landratsamt Wunsiedel.
War der Kauf des Schneeberggipfels durch die Stadtwerke ein Kniff? Dazu Bürgermeister Karl Willi Beck: "Das war kein Kniff. Die Stadtwerke haben an dem Kauf ein eigenwirtschaftliches Interesse mit ihrem Geschäftsfeld Glasfaser. Sonst hätte man sich für eine Relaisstation anderswo einkaufen müssen." Die Daten, die Wissenschaftler dort für die Klimaforschung sammeln können, seien auch für das Geschäftsfeld Erneuerbare Energien interessant, sagt Beck: "Da stehen wir erst am Anfang einer Entwicklung. Und die Stadt selbst hat ein klares Interesse, dass Wissenschaftler nach Wunsiedel kommen."
agw/red
