„Es tut einem im Herzen weh, wenn ein Wildschwein auf den Müll geworfen werden muss“, sagt Karl-Heinz Inzelsberger. Er meint damit das gesetzlich vorgeschriebene Entsorgen von Wildschweinen, wenn sie höhere Cäsium-Radioaktivitätswerte als 600 Becquerel pro Kilogramm aufweisen. Als Vorsitzender des Jägervereins Pegnitz kennt er die Ergebnisse der eigenen Messstation in Langenreuth bei Pegnitz. Rund 20 Prozent der überprüften Wildschweine wiesen im vergangenen Jahr mehr als 600 Becquerel pro Kilo auf. Der Rekord lag bei 2700 Becquerel, berichtete Inzelsberger. Ingesamt wurden 350 erlegte Tiere gemessen, 70 lagen über dem Limit. Sie dürfen nicht an Handel, Gaststätten oder sonstige Kunden verkauft, sondern müssen über die Tierkörperverwertungsanstalt entsorgt werden. Für ein verstrahltes, zwei Jahre altes Tier, einen sogenannten Überläufer, zahlt der Staat dem Jäger eine Entschädigung von rund 100 Euro. Das Messgerät ist amtlich überprüft.