Trotz Digitalisierung Feldgeschworene helfen Kosten sparen

Ehrungen standen bei der ersten Feldgeschworenen-Versammlung nach langer Corona-Pause im Vordergrund. Unser Bild zeigt von links Erwin Pfändner, Kassier Udo Knaus, Heinersreuth, Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer, Beisitzer Reiner Hübsch, Heinersreuth, Reinhold Wolf, Schriftführer Dieter Kohler, Heinersreuth, Waldemar Eisenhuth, Landrat Florian Wiedemann, dritten Bürgermeister Stefan Schuh, Bayreuth, Bürgermeister Stefan Frühbeißer, Pottenstein und den stellvertretenden Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, Lutz Hampel. Foto: red/red

Das Siebener-Geheimnis der Feldgeschworenen ist auch heute noch von Bedeutung. Mehr denn je, denn der Einsatz der ehrenamtlich Tätigen spart vielen Geld.

 
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Auch wenn es immer schwieriger wird, Ehrenamtliche zu gewinnen, die Feldgeschworenen stellen sich gut auf und wagten nach langer Corona-Zwangspause wieder eine Jahresversammlung – wie gewohnt in Seybothenreuth. Vorsitzender bleibt Friedrich Freiberger.

Der 85-jährige Bayreuther hat das Amt seit seiner Pensionierung inne. „Das sind jetzt 20 Jahre“, sagt er und schmunzelt. Heute sei er meist nur noch in beratender Funktion tätig und nicht mehr vor Ort.

Auch im Zeitalter der Digitalisierung sei die Arbeit der Feldgeschworenen-Obmänner wichtiger denn je. Im Jahr 2000 seien die ehrenamtlich Tätigen, die auf Lebenszeit vereidigt werden, sogar mit weitergehenden Befugnissen nach dem Abmarkungsgesetz betraut worden, berichtet Freiberger. „Feldgeschworenen-Obmänner dürfen bei der Überwachung und Kontrolle von Grenzzeichen selbstständig – ohne die Vermessungsbehörde einzuschalten – agieren.“

Damit werde viel Geld gespart, erklärt Freiberger. „Wenn bei Bauarbeiten auf einmal ein Grenzstein auftaucht, heißt das für den Bagger zunächst Stillstand.“ Bisher musste die Behörde informiert werden, jetzt könne und dürfe der Feldgeschworene nach seiner Methodik den Punkt sichern und nach den Arbeiten den Markstein wieder setzen. „Die Behörde wird über genaue Protokolle in Kenntnis gesetzt. Das spart natürlich erheblich Kosten und es kommt auch zu keinen zeitlichen Verzögerungen.“

Bei der Jahresversammlung der Feldgeschworenen-Vereinigung Stadt und Landkreis Bayreuth wurden verdiente Mitglieder geehrt. Erwin Pfändner, Hollfeld, ist seit 40 Jahren dabei, Reinhold Wolf, Hollfeld, und Waldemar Eisenhuth, Mistelgau, seit 25 Jahren. Dem Verein gehören derzeit rund 550 Mitglieder an.

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