Trotz Ausbildungsstart Arbeitslosigkeit im Kreis Kulmbach stagniert

Trotz des neuen Ausbildungsjahres sinkt die Zahl an Arbeitslosen kaum. Während im Baugewerbe zahlreiche neue Stellen geschaffen werden, sieht es in der Autobranche ganz anders aus.

 
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Im Kreis Kulmbach waren im September 1776 Menschen arbeitslos gemeldet. Foto: dpa/Uwe Anspach

Entgegen des saisonüblichen Trends ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Kulmbach im September kaum zurückgegangen. Mit 1776 arbeitslos gemeldeten Kulmbachern waren lediglich neun Menschen weniger ohne Arbeit als im Vormonat. Das geht aus dem jüngsten Bericht der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof hervor.

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Im Vergleich zu September 2023 waren dagegen 286 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 4,3 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie noch bei 3,6 Prozent. Nach in der Regel kurzer Arbeitslosigkeit fanden mit dem neuen Schul- und Ausbildungsjahr zahlreiche Menschen eine neue Arbeit - nicht nur junge Arbeitslose. Auch viele Beschäftigte rund um das Thema Schule und Ausbildung wie zum Beispiel Schulbegleiter, Erzieher, Kinderpfleger und Lehrer konnten ihre vorübergehende Arbeitslosigkeit wieder beenden, meldet die Arbeitsagentur. Andererseits sei es vermehrt zu Neuzugängen aus einer vorherigen Erwerbstätigkeit gekommen.

Nachfrage nach Arbeitskräften

Der Stellenzugang im September war etwas verhaltener als im Monat zuvor. Der Arbeitgeber-Service konnte 130 Vermittlungsaufträge entgegennehmen. Das waren 15 weniger als im August und 16 weniger als im September 2023, heißt es im Bericht der Agentur. Die aktuelle Nachfrage kam aus den verschiedensten Branchen und Berufen. Vermehrt wurde im September für die Bereiche Verkauf, Reinigung, Hauswirtschaft und Verbraucherberatung, sowie für Berufe rund um Maschinenbau- und Betriebstechnik gesucht.

Zum 31. März hatten im Landkreis Kulmbach 29 365 Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Somit waren 43 Personen weniger beschäftigt als im Vorquartal, aber 450 mehr als ein Jahr zuvor. Mit einem Plus von 181 Beschäftigten gab es den stärksten Zuwachs im Baugewerbe. Der Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen baute mit einem Rückgang um 68 Beschäftigte am deutlichsten ab.

„Im September waren im Agenturbezirk Bayreuth-Hof weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat. Saisonüblich waren insbesondere deutlich weniger jüngere Arbeitslose zwischen 15 und 25 Jahren zu verzeichnen. Durch den Schul- und Ausbildungsstart gab es ein deutliches Plus an Abmeldungen in Arbeit, Ausbildung und Maßnahmen“, erklärt Sebastian Peine, Agenturchef der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof. Im Agenturbezirk Bayreuth-Hof waren insgesamt 11 667 Personen arbeitslos gemeldet. Das waren 281 weniger als vor einem Monat. Im Vergleich zu September 2023 waren 1438 Männer und Frauen mehr betroffen. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag sie um 0,5 Prozentpunkte niedriger bei vier Prozent.

Den größten Rückgang gegenüber dem Vormonat gab es saisonüblich in der Altersgruppe der 15- bis unter 25-Jährigen im Zusammenhang mit dem Schul- und Ausbildungsbeginn. Neben den vermehrten Abmeldungen in Ausbildung gab es mit 369 Arbeitsaufnahmen auch einen Zuwachs von mehr als 50 Prozent bei den Abmeldungen in Arbeit. Aktuell sind 10,7 Prozent aller arbeitslos gemeldeten Personen zwischen 15 und unter 25 Jahre alt. Der Anteil von Arbeitslosen über 55 Jahren liegt bei 30,3 Prozent, bilanziert die Agentur.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging nach den noch recht stabilen Sommermonaten zurück. 835 neue Stellenmeldungen waren zu verzeichnen, 230 weniger als im Vormonat. Vermehrt gesucht werden Mitarbeiter für den Verkauf, den Bereich Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag und für Reinigungsberufe.

Versicherungspflichtige Beschäftigung

Die versicherungspflichtige Beschäftigung bleibt weiter stabil. Ende März waren 197 980 Personen im Agenturbezirk Bayreuth-Hof sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Verglichen mit dem Vorjahresquartal gab es damit einen Zuwachs um 0,7 Prozent.

Der Gesamtzuwachs resultiere aus einem deutlichen Plus von 11 Prozent an Beschäftigten mit ausländischem Pass, erläutert die Arbeitsagentur. Die Beschäftigung von Personen mit deutschem Pass ging um 0,6 Prozent zurück. Überdurchschnittlich gestiegen ist auch die Zahl der Beschäftigten im Alter von 55 Jahren bis zur Regelaltersgrenze. Hier gab es einen Zuwachs von 2,3 Prozent. Damit ist nahezu ein Viertel aller Beschäftigten über 55 Jahre alt.

„Trotz steigender Beschäftigungsquoten Älterer bleibt deren nachhaltige Beschäftigung eine wichtige Zukunftsaufgabe. Es ist wichtig, dass Unternehmen auch Lebensälteren gute Beschäftigungschancen einräumen. Denn sind sie einmal arbeitslos geworden, haben sie meist schlechtere Chancen ihre Arbeitslosigkeit schnell wieder zu beenden,“ betont Peine.