Trotz 2G-Regel In den Büchereien ist was los

Brigitte Grüner
Anja und Martin Sauer wissen genau, welcher Lesestoff ihnen gefällt. Mit den Eltern kommen die Geschwister regelmäßig in die Stadtbücherei St. Johannes. Foto: Brigitte Grüner

Im Winter haben viele Menschen mehr Zeit als sonst für ein gutes Buch. Und so ist derzeit trotz Eingangskontrolle zum Beispiel in der Auerbacher Stadtbücherei St. Johannes immer etwas los.

 
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Auerbach - Aktuell dürfen nur Geimpfte und Genesene in den Regalen nach Lesestoff suchen. Die Regelung existiert nicht nur auf dem Papier. Die Türe zum Bürgerhaus ist versperrt. Jeder Gast wird extra eingelassen und gleich am Eingang auf die entsprechenden Nachweise kontrolliert. Maskenpflicht und Abstandsregeln gelten natürlich auch.

Die gleichen Richtlinien gelten in der evangelischen öffentlichen Bücherei im Gemeindehaus neben der Christuskirche. „Für den Besuch unserer Bücherei gilt die 2G-Regelung. Besucher müssen nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind“, erklärt Leiterin Heike Herold.

Schon dran gewöhnt

Die Nutzer der Stadtbücherei St. Johannes kamen und kommen trotz 2G-Regel ins Bürgerhaus zur Ausleihe. „Sie waren froh, dass diese Möglichkeit weiterhin besteht“, sagt Claudia Schnödt. Die Lesebegeisterten hätten sich bereits daran gewöhnt, dass sie erst nach Prüfung der 2G-Regel direkt an der Eingangstür eingelassen werden, so die Leiterin.

Ungeimpfte können vorbestellen

Aber auch Menschen, die weder geimpft noch genesen sind, müssen nicht auf die Buchausleihe verzichten. Die gewünschten Bücher können auf der Homepage www.bibkat.de/buecherei-auerbach vorbestellt werden und bleiben sieben Tage reserviert.

Auf dieser Homepage könne der gesamte Medienbestand der Stadtbücherei St. Johannes angesehen werden. Auch sei es möglich, gewünschte Medien vormerken zu lassen, erläutert Leiterin Claudia Schnödt.

Zusätzlich sehe man auf dieser Seite auch die E-Medien, die mit einer Wolke als Symbol vor dem Titel gekennzeichnet sind. Wenn man nicht geimpft und genesen ist, besteht die Möglichkeit, die ausgesuchten Medien vor der Eingangstüre des Bürgerhauses in Empfang zu nehmen.

In den Ferien werde allgemein viel gelesen, berichtet Georgine Biersack, eine der ehrenamtlichen Helferinnen im Bücherei-Team. Vor Urlaubs- und Ferienzeiten würden sich Erwachsene und Kinder mit Lesestoff eindecken. Auch während des Lockdowns und im Homeschooling im Vorjahr seien häufig Bücher für Kinder und Jugendliche verliehen worden.

Dicke Schmöker

Während junge Familien oft mit den Kindern in der Bücherei sind und für diese meist mehrere Bücher mitnehmen, gibt es auch die Leserschaft über 45 Jahren, die oft dicke Schmöker mit nach Hause nimmt. Bevorzugt werden Krimis, Thriller sowie historische und gesellschaftliche Romane, so Biersack. Bevorzugte Autoren sind demnach aktuell Jussi Adler-Olsen, Rita Falk, Sebastian Fitzek, Charlotte Link und Lucinda Riley bei den Büchern für Erwachsene. Jüngere Leser leihen sich gerne die Bücher über den Zauberer Harry Potter oder die Hexe Lilli aus. Auch „Gregs Tagebuch“ ist eine beliebte Lektüre.

Neben echten Schmökern kann man in der Stadtbücherei St. Johannes seit Ende Oktober auch digitale Medien ausleihen. Das Team um Claudia Schnödt arbeitet dazu mit LEO-NORD zusammen. Die sogenannte Onleihe komme gut an, sagt die Leiterin. „Wir hatten schon etliche Neuaufnahmen, die vor allem E-Medien nutzen wollen.“

Wie häufig die Bücherei-Mitglieder die Onleihe tatsächlich nutzen, erfährt das Team demnächst. Voraussichtlich noch im Januar wird dazu eine Online-Statistik zur Verfügung gestellt.

Datenträger und Spielzeug in einem

Ein spezielles Ausleih- und Leseverhalten in der Urlaubs- und Ferienzeit zum Jahreswechsel sowie danach lasse sich für die evangelische Bücherei nicht speziell beurteilen, sagt Heike Herold. Die Bücherei mit aktuell acht Mitarbeitenden hatte während der Weihnachtsferien nämlich geschlossen. Einen Trend kann die Leiterin trotzdem nennen. Insgesamt werden in der Bücherei im Untergeschoß des evangelischen Gemeindehauses vor allem Kinderbücher ausgeliehen. In jüngster Zeit interessierten sich auch viele junge Nutzer für Tonie-Figuren. Diese sind Datenträger und Spielzeug in einem. In Verbindung mit einer Toniebox können Hörbücher digital abgerufen werden.

„Der Großteil unserer Leser und Ausleiher sind Frauen“, sagt die Leiterin der evangelischen Bücherei. Die Leserinnen bevorzugten historische Romane, Gegenwartsliteratur, aber auch Krimis und Thriller. Beliebt seien unter anderem die Autoren Nele Neuhaus, Rita Falk, Peter Prange und Lucinda Riley.

Einen Hinweis hat Heike Herold noch: Für den Dienst in der Bücherei werden jederzeit neue Helfer gesucht.

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