Tresorknacker mit Büroschere

Von Alina Steffan

Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 14. März 1968 berichteten wir unter anderem von einem ungeschickten Tresorknacker und einem Hochhaus, das zu einer Bauruine zu werden drohte.

 
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Von einem Einbruch an der Maxstraße berichtete der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 14. März 1968. Ein unbekannter Einbrecher kletterte an der Hinterhausfassade einer Textilfirma und einer Versicherung hinauf. Im zweiten Stock drang er durch ein Fenster in die Büroräume der Textilfirma ein. Dort durchwühlte er die Schreibtischschubladen und ließ ein großes Chaos zurück.

Tresorschloss mit Büroschere traktiert

Anschließend hangelte sich der Einbrecher an der Dachrinne der Fassade hinauf in den zweiten Stock, wo er in die Büroräume der Versicherungsfirma eindrang. Dort stieß der Einbrecher auf einen Tresor. Mit einer Büroschere versuchte er, das Schloss aufzubrechen – vergeblich. Offenbar war der Unbekannte hauptsächlich an Geld interessiert gewesen. Von sieben Zigarettenpäckchen, die in einem der Büros lagen, hatte er gerade mal drei Päckchen mitgenommen.

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Die Angestellten der beiden Unternehmen entdeckten den Einbruch am nächsten Morgen und alarmierten umgehend die Kriminalpolizei. Die Beamten fanden einige Spuren, aus denen sie schlossen, dass es sich bei dem Einbrecher um einen Einzelgänger mit Klettererfahrung handelte. Die Polizei vermutete außerdem, dass der Einbrecher auch für andere Einbrüche, die in den vorangegangenen Tagen im Stadtgebiet begangen worden waren, verantwortlich sein könnte.

Schandfleck durch Pleite eines Bauträgers

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von den Folgen des Bankrotts eines Bayreuther Bauträgerunternehmens. Als das Unternehmen 1965 Konkurs angemeldet hatte, wurden die Bauarbeiten an zwei Hochhäusern in der Glocke augenblicklich gestoppt. Das eine war wenigstens noch halbwegs fertig geworden, sodass die Eigentümer der 21 Wohnungen darin, die restlichen Bauarbeiten selbst stemmen konnten, um in ihre Wohnungen einziehen zu können.

Von dem anderen Hochhaus allerdings stand lediglich der Torso – Kellergeschoss und Erdgeschoss. Die Nachbarn ärgerten sich inzwischen seit zwei Jahren über diesen Schandfleck vor ihrer Haustür. Doch endlich tat sich etwas: Eine Grundstücksverwertungs-GmbH hatte die Ruine für 267.000 Mark ersteigert. Die Versteigerung im Zuge einer Zwangsvollstreckung war von der Hauptgläubigerin, einer Hypothekenbank, beantragt worden. Was nun mit dem Grundstück geschehen sollte, wollte der neue Besitzer an die Bayreuther Bedürfnisse anpassen. Eigentums- oder Mietwohnungen waren aber bereits im Gespräch.

Des Weiteren berichtete der Kurier von einem „Sittenstrolch“: Ein etwa 18 Jahre alter Mann war einer älteren Dame am Verbindungsweg Kulmbacher Straße zur Hindenburgstraße unsittlich entgegengetreten. Die Frau verständigte die Polizei. Der Mann konnte jedoch unerkannt entkommen.

Hier geht es zu unserem Dossier der 50 Jahre Rückblick.

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