Das ist alles schön für die Eltern, Kindern allerdings wird diese stoffgewordene Mäßigung nicht gerecht. Sie sind – Gott sei Dank – das Gegenteil davon. Sie sind bunt und laut, lustig und kreischend, unausgeglichen und widersprüchlich und stürzen alles ins Chaos. Wenn man Kinder zugesteht, dass sich in Kleidung Persönlichkeit ausdrücken darf, müssten die allermeisten nicht beige tragen, sondern neonpink mit neongrünen Blitzen darin.
Kinder brauchen Farben
Natürlich finden sich auch gleich Expertinnen, die den farblosen Trend verdammen. Eine US-Kinderpsychologin erklärte dem „Wall Street Journal“, dass es wichtig sei, Kindern Farben auszusetzen, das erleichtere deren visuelle Wahrnehmung.
Man muss das Ganze aber nicht gleich so hoch hängen, immerhin sind Moden flüchtig. Und irgendwann zwischen Kindergarten- und Grundschulalter kann man es als Eltern sowieso vergessen mit der Kleiderauswahl. Dann werden aus den beigen Babys bunte Wesen mit Pailletten-Wendbilder und Superhelden auf der Brust, die lieber sterben wollen, als das sauteure aschgraue Ensemble anzuziehen. Ist das nicht schön!