Erste Forderungen nach Waffenverbot im privaten Bereich
Eine Debatte über das geltende Waffenrecht kam nach der Tat erst zögerlich ins Rollen. Die kommunistische Bürgermeisterin von Graz, Elke Kahr, forderte ein breites Waffenverbot. "Waffen sollten nur die Exekutive tragen, und keine Privatpersonen", sagte sie dem Sender ORF. Auch eine Parlamentsabgeordnete der Grünen sprach sich gegenüber dem ORF für ein Waffenverbot im privaten Bereich aus.
Nach Angaben des Innenministeriums sind in Österreich aktuell rund 1,5 Millionen Waffen registriert, wie die Presseagentur APA berichtete. Das Waffengesetz in dem Staat mit 9,2 Millionen Einwohnern gilt als relativ liberal. Für Faustfeuerwaffen ist eine behördliche Bewilligung nötig, für Schrotflinten jedoch nicht. Der Amokläufer hatte beide Waffen legal besessen.
Experte: Immer mehr Schüler mit sozial-emotionalen Problemen
Der Amoklauf ist für die Experten auch Anlass, sich Gedanken über die Stimmung an den Schulen zu machen. Die Schulpsychologen hätten immer mehr Fälle, in denen sich Schüler in irgendeiner Form nicht gesehen, beachtet und angenommen fühlten, sagte Josef Zollneritsch vom Schulärztlichen Dienst der Bildungsdirektion Steiermark im ORF-Fernsehen.
Das könne die latente oder offene Neigung zu Gewalt befördern. Man beobachte bei den Schülern steigende sozial-emotionale Schwierigkeiten. Daher müsse unbedingt in die Prävention wesentlich mehr als heute investiert werden, so Zollneritsch.