KOMMENTAR. Vor mehr als 20 Jahren als Problem aufgetischt, gerne als sich von selbst erledigend betrachtet – und heute aktueller denn je: Die Politikverdrossenheit lässt uns nicht los.
Warum? Weil die Politik kaum etwas dagegen unternimmt. Das führt zum Abstieg der Volksparteien. Das führt dazu, dass nicht die Aus- und Ansagen der Politelite in München oder Berlin die Menschen umtreiben, sondern der Zeitgeist. Das führt zu dem, was heute gerne als Hype tituliert wird. Der trägt im Moment die Grünen. Im richtigen Augenblick Themen besetzen – das reicht, um Prozentzahlen nach oben purzeln zu lassen. Klimawandel und so.
Nun, der Kampf gegen die Politikverdrossenheit beginnt im Lokalen. Entscheidendes Stichwort: Transparenz. Die hatte zum Beispiel der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab anno 2012 versprochen.
Seine Kritiker sagen: Es gebe heute in Pegnitz alles, bloß keine Transparenz. Also gar keine.
Einer, der sie ganz neu verspricht, ist der Ahorntaler Bürgermeister Florian Questel. Der erste grüne Gemeindeboss in Oberfranken. Der führt jetzt etwas ein, was es dort schon lange nicht mehr gab – Bürgerversammlungen.
An diesem Punkt kommen wir nach Hollfeld und zum möglichen Abriss der Stadthalle Es handelt sich bisher „nur“ um den Wunsch des Rathauses, unterstützt von einer großen Mehrheit des Stadtrates. Weil die Sanierung der Halle unbezahlbar ist, weil die Kommune Platz will für einen Schulbus-Bahnhof. Um den Schülern mehr Sicherheit bieten zu können.
Wenn die Gesamtschule runderneuert wird, soll als Ersatz aus der Turn- eine Mehrzweckhalle werden. So der Plan. Der gefällt nicht allen Hollfeldern. Auch, weil sie sich nicht mitgenommen, zu schlecht informiert fühlen.
Noch ist die Kritik gelassener Art, zeigen sich keine Wutbürger mit Schaum vor dem Mund. Wie wäre es daher mit – genau, einer Bürgerversammlung. In der das Ganze aufbereitet wird. Voll transparent. Als Mosaikstein gegen die vermaledeite Politikverdrossenheit. Auf geht’s!
