Mehrere Millionen Euro investiert der Metzger in seine Geschäfte
Goldfuß muss nicht lange überlegen: Mehrere Millionen Euro hat er Zeit seines Lebens investiert. „Ich bin viel am Bauamt rumgekugelt.“ Viele Tage hat er damit verbracht, mit Architekten zu feilen, „um die richtigen Lösungen zu finden“, wenn neue Filialen umgebaut und neu eingerichtet werden sollten. „In der Bahnhofstraße, heute Metzgerei Vogel, haben wir allein zwei Mal umgebaut.“ Goldfuß macht gemeinsame Sache mit dem Schneidermarkt, als der am Roten Hügel und später am Y-Haus eröffnet. Ist 15 Jahre bis Mitte der 80er Jahre zusätzlich mit einer Filiale in der Brautgasse vertreten. Und seit 1994 mit einer Filiale im Grunaupark. „Der Mietvertrag dort läuft Ende März aus. Das war einer der Auslöser für mich, den Betrieb jetzt zu schließen“, sagt der 80-Jährige.
Schlemmerland und Handwerkerstolz
Die Investitionen haben allerdings auch eine Schattenseite: Für seine beiden Töchter baut Goldfuß das Schlemmerland. Ein großes Haus mit Metzgerei, Hotel, Restaurant. Das Haus an der Ecke der Kulmbacher Straße zum Ring, das 1984 eröffnet, wird mit fünf statt der geplanten drei Millionen D-Mark deutlich teurer als geplant, läuft nicht richtig und wird 2005 von der Bank verkauft. „Wir haben viel Lehrgeld gezahlt“, sagt Goldfuß. „Wir hatten nichts ausgegliedert damals. Ich war immer Einzelkaufmann. Der Handwerkerstolz ...“ Doch Goldfuß steckt nicht auf: "Nachdem wir die Filialen reduziert haben, haben wir uns verstärlt um Großkunden gekümmert." Anfang des neue Jahrtausends gehören das Klinikum, die Hohe Warte, das Bezirkskrankenhaus und die Justizvollzugsanstalten in Bayreuth und Hof zu seinen Kunden.
Lange und vergebliche Suche nach einem Nachfolger
Wie viele andere Metzger auch, hat Goldfuß in den vergangenen Jahren verstärkt mit dem Strom der Zeit zu kämpfen. "Die Umsätze sind in den vergangenen Jahren geschrumpft, weil sich das Verhalten der Kunden geändert hat: Die Alten sind nicht mehr da, die Jungen kaufen anders ein", sagt er. Er habe lange nach einem Nachfolger für sein Geschäft gesucht - gefunden hat er keinen. Von ehemals 55 Metzgern, sagt Goldfuß, "gibt es jetzt vielleicht noch zehn in Bayreuth". Und nach dem Samstag noch einen weniger. Dennoch: In dieser Woche will Goldfuß noch einmal richtig Gas geben, alles anbieten, was seine Kunden mögen. "Vielleicht kommt ja der eine oder andere, der uns schon vergessen hatte, noch einmal vorbei."