Twitter-Profil im Fokus
Dem Sprecher zufolge wurden zudem elektronische Medien sichergestellt und würden nun ausgewertet. „Die Internetaktivitäten sind für uns von Interesse und werden überprüft.“
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Am Dienstagabend hatte die Polizei in Trier getwittert: „Es gibt Hinweise auf das Twitterprofil des Tatverdächtigen. Wir gehen diesen Hinweisen nach.“ Die Ermittler seien von sehr vielen Nutzern auf das Twitter-Profil des mutmaßlichen Täters hingewiesen worden, sagte der Sprecher der Polizei in Trier. Mit dem Tweet habe man den Bürgern signalisieren wollen: „Wir sind da dran, wir haben das im Blick.“
Nebulöse Gewaltfantasien?
Nach gemeinsamen Recherchen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ und des auf Verschwörungsideologien spezialisierten Thinktanks CeMAS fiel der mutmaßliche Schütze bereits vor zwei Jahren auf einem Twitter-Profil mit nebulösen Gewaltfantasien auf.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) zeigte sich betroffen von der Tat in Idar-Oberstein, das in ihrem Wahlkreis liegt. Sie kenne auch die Tankstelle, an der der junge Mann von einem Kunden erschossen wurde. „Warum? Weil es unterschiedliche Sichtweisen zu den Corona-Regeln gab“, sagte Klöckner, die auch die rheinland-pfälzische Landesvorsitzende der CDU ist, in einem am Mittwoch veröffentlichten Video auf Twitter.
Reaktionen aus der Politik
Der junge Mitarbeiter der Tankstelle habe nichts anderes verlangt, als dass, was selbstverständlich sei, dass jeder, der die Tankstelle betrete, Mund-und-Nasen-Schutz trage, um sich und andere zu schützen. Als Folge dessen sei er erschossen worden - „eigentlich schier unglaublich“, sagte Klöckner in dem Video weiter. „Mich treibt auch um, wie radikalisiert extreme Sichtweisen sein können und wozu sie führen können.“
Die Polizeigewerkschaft GdP warnt vor einer Radikalisierung der Coronaleugner-Szene. „Das ist der erste Fall einer Tötung in Verbindung mit Corona“, sagte GdP-Vizechef Jörg Radek der Funke Mediengruppe. „Wir nehmen seit letztem Jahr eine Radikalisierung von Corona-Gegnern wahr. Insbesondere im Zusammenhang von Demonstrationen im Querdenken-Milieu.“ Diese schwere Tat sei jedoch bislang ein Einzelfall.