Die vielen Staatsgäste nahmen seitlich des Altars Platz. Ganz vorn saß Präsident Javier Milei aus Franziskus' Heimatland Argentinien. Daneben waren die Italiener mit Präsident Sergio Mattarella und Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Aus Deutschland waren unter anderem Steinmeier und der geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz angereist. Viele internationale Politiker nutzten die Trauerfeier dafür, um - zumindest kurz - miteinander zu sprechen.
Hunderttausende Menschen wohnen Messe bei
Dem Requiem wohnte bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen eine Schar an Menschen bei. Als der Petersplatz voll war, reihten sich die Leute auch in der zum Dom führenden Via della Conciliazione auf. Auf der etwa 500 Meter langen Prachtstraße und bis hin zur Engelsburg am Tiber verfolgten sie über riesige Monitore die Trauerfeier. An mehreren Orten der Stadt waren Leinwände aufgebaut.
Sehr viele eigens eingesetzte Sanitäter sorgten dafür, dass Menschen geholfen wurde, die zu lange in der Sonne standen oder denen schlecht wurde.
Trauerzug durch Rom mit Sarg im Papamobil
Danach wurde der Sarg des Papstes auf ein offenes Papamobil gelegt, das Franziskus auf seine letzte irdische Reise brachte. Auf den abgesperrten Straßen fuhr der Konvoi zunächst über den Tiber, dann durch das historische Zentrum Roms, über die Piazza Venezia, vorbei am Forum Romanum und dem wohl bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, dem Kolosseum.
Einen solchen Trauerzug hat auch die Ewige Stadt schon lange nicht mehr gesehen. Als erster Papst seit mehr als 120 Jahren wird Franziskus nicht im Petersdom in den vatikanischen Grotten begraben, wie noch seine Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Nur sieben seiner Vorgänger liegen in Santa Maria Maggiore, zuletzt wurde Clemens IX. dort beigesetzt – im Jahr 1669.
Letzte Ruhestätte außerhalb des Vatikans
Bei der Ankunft an der Kirche Santa Maria Maggiore brach Applaus unter den versammelten Menschen aus. Die Beisetzung fand in verhältnismäßig kleinem und nicht-öffentlichem Rahmen statt: mit Kardinälen, aber auch mit Franziskus' engen Mitarbeitern und seinem persönlichen Krankenpfleger.
Auf Wunsch des Papstes waren auch einige Arme und Obdachlose dabei, die sich von Franziskus verabschieden konnten. Sie warteten auf den Stufen zur Basilika mit weißen Rosen auf den Sarg. Der Pontifex, der am 17. Dezember 1936 als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires geboren wurde, hatte sich stets für die Abgehängten und Ausgestoßenen eingesetzt.
In einem Schriftstück, das nach katholischem Ritus in seinen Sarg gelegt wurde, steht: "Franziskus hinterließ allen ein bewundernswertes Zeugnis der Menschlichkeit, der heiligen Lebensführung und der universalen Vaterschaft."