Immer wieder arbeitete er auch für das Theater. Zu seinen Bühnenarbeiten gehören Shakespeares "Wie es euch gefällt" an den Städtischen Bühnen Dortmund und Gogols "Revisor" im Schauspielhaus Zürich oder "Omelette Surprise" in München. Gelebt hat von Sydow in Baden-Baden und Berlin.
Es gibt Regisseure, die ihre Schauspieler erniedrigen, angeblich um das Beste aus ihnen herauszuholen. So war von Sydow nicht: "Er liebt Menschen, und er liebte seine Schauspieler." So beschrieb ihn seine Frau Susanne, die als Cutterin mit ihm gearbeitet hat.
Die Zeit mit den Verfilmungen der Liebesromane von Rosamunde Pilcher (1994 bis 2002) hat sie in guter Erinnerung: "Es war mit unsere schönste Zeit." Die beiden waren seit den 80er Jahren verheiratet, für ihn war es die dritte Ehe. Mit fast Mitte 90 war von Sydow ein Pflegefall, der Kopf machte nicht mehr mit.
Seine Ehefrau schilderte ihn vor seinem 95. Geburtstag voller Wärme. Was ihr als Erstes zu ihm einfiel: sein Humor und seine Fähigkeit, den Leuten zuzuhören. Bei der Arbeit sei er nett zu allen gewesen, er habe keinen Unterschied zwischen der Putzfrau und dem Star gemacht. "Er war immer ein wohlwollender Mensch."