Das Zubettgehen und die Aufstehzeit
Die richtige Zubettgehzeit ergibt sich aus der Aufstehzeit minus dem persönlichen Schlafbedarf des Kindes. Das heißt, wenn ein Kind regelmäßig morgens um 7 Uhr aufwacht und ungefähr zehn Stunden Schlaf braucht, dann sollte es spätestens um 21 Uhr im Bett sein. Wenn es sehr lange zum Einschlafen braucht, sollte die Zubettgehzeit entsprechend früher angesetzt werden. Wenn Ihr Kind regelmäßig noch mittags schläft, braucht es nachts entsprechend weniger Schlaf. Es wird morgens also früher wach oder sollte später zu Bett gebracht werden.
Wie bei Erwachsenen gibt es auch bei Kindern „Schlaftypen“: Sogenannte „Lerchen“ kommen morgens leicht aus dem Bett und fühlen sich gleich topfit, werden aber abends relativ früh müde. „Eulen“ schlafen morgens gerne lange, sind aber abends kaum ins Bett zu bekommen. Wenn man diese Disposition des Kindes kennt, kann das helfen, so manches Schlafproblem zu vermeiden.
Konsequenz vermeidet Stress und ist gesund fürs Kind
Schon im späten Kleinkindalter und auch noch danach wollen Kinder häufig abends nicht ins Bett. Obwohl sie müde sind, wollen sie den Tag nicht beenden oder haben Angst, etwas zu verpassen. Hier ist es - um den abendlichen Stress für alle zu vermeiden - sinnvoll, in der Regel konsequent bei einer einmal vereinbarten Zubettgehzeit zu bleiben. Ein klares Schlusswort ist oft besser als endlose Diskussionen.
Ausreichend Schlaf ist wichtig für eine gesunde Entwicklung. Studien haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche, die dauerhaft zu wenig schlafen, ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit (Adipositas) haben.
Neun Tipps für eine gute Nacht
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hat ein paar Tipps zusammengestellt, die das Einschlafen und Durchschlafen von Kindern erleichtern können:
- Regelmäßige Einschlaf- und Aufstehzeiten einhalten. Schlafrituale wie ein Lied singen, beruhigende Musik hören oder Geschichten erzählen fördern diese Regelmäßigkeit.
- Zubettgehen sollte Spaß machen und keine Strafe darstellen.
- Das Bett ist zum Schlafen gedacht. Im Bett sollten die Kinder lieber nicht lesen, spielen, fernsehen oder herumtoben.
- Zwischen der Abendmahlzeit und dem Zubettgehen sollte man genügend Zeit einplanen, leichte Kost kann schlaffördernd wirken.
- Koffeinhaltige Getränke sind für Kinder generell zu vermeiden.
- Sport oder aufregende Aktivitäten wie Fernsehen, Computerspiele oder spannende Lektüre vor dem Schlafengehen kann einen erholsamen Schlaf behindern.
- Man sollte störende Lichtquellen, Lärmgeräusche und extreme Temperaturen im Schlafzimmer des Kindes vermeiden.
- Möglicherweise schläft ihr Kind deshalb nachts schlecht, weil der Mittagsschlaf nicht mehr nötig ist. Vielleicht braucht es keinen Mittagsschlaf mehr oder kann später ins Bett.
- Ein Kind ist ausgeschlafen, wenn es rasch wach wird und sich tagsüber aktiv beschäftigt.
Ein Schlaftagebuch führen
Sind Eltern unsicher, ob ihr Kind genug schläft, kann ein Schlaftagebuch hilfreich sein. Darin trägt man drei Wochen lang ein, wann das Kind eingeschlafen ist, wie lange es geschlafen hat, wie oft es aufgewacht ist und unter welchen Bedingungen der Schlaf unterbrochen wurde. Der Kinder- und Jugendarzt kann auch anhand der Einträge des Schlaftagebuchs erkennen, ob vielleicht Änderungen im Tagesablauf die Schlafqualität des Kindes verbessern können, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind oder ob sich Eltern unnötig Sorgen machen.