Tigers mit Rumpfteam zum SC Riessersee

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Zu einem ungünstigeren Zeitpunkt hätte ein zusätzlicher Spieltag der DEL2 an einem Wochentag für die Bayreuth Tigers kaum kommen können. Aufgrund der Kürze der Zeit besteht keine Hoffnung, dass einer der am Sonntag verletzungsbedingt ausgefallenen Spieler am Dienstag um 20 Uhr beim SC Riessersee wieder zur Verfügung steht.

 
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Viel Arbeit wartet auf die Bayreuther Defensive um Marvin Neher (links) beim SC Riessersee. Dafür wird längst nicht nur Andreas Driendl (rechts) sorgen, der bei der 3:4-Niederlage im Hinspiel alle drei Tore erzielt hat. Foto: Peter Kolb Foto: red

Am meisten Anlass zur Sorge gab Valentin Busch, der während der Partie gegen die Tölzer Löwen (2:5) ohne gegnerische Einwirkung zusammengebrochen war und vom Eis getragen werden musste (wir berichteten). „Es geht ihm den Umständen entsprechend gut“, schickte Tigers-Trainer Sergej Waßmiller gestern den wichtigsten Satz voraus. „Aber er ist noch im Krankenhaus für eine umfassende Untersuchung.“ Auch im Fall von Eugen Alanov habe sich das genaue Ausmaß der Verletzung nicht auf den ersten Blick bestimmen lassen: „Er hat einen Check gegen den Kopf bekommen und eine leichte Gehirnerschütterung erlitten.“ Ebenso ungewiss sei die Länge der Zwangspause für Martin Heider („Er hat sich schon bei seinem zweiten Wechsel an den Adduktoren verletzt“) und Sebastian Mayer („Er bekam vor dem Spiel Probleme an der Wirbelsäule“).

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Nicht einmal drei komplette Blöcke verfügbar

Da Waßmiller auch noch nicht mit der Rückkehr des angeschlagenen Sergej Stas rechnet, wird sein Aufgebot im Vergleich zum Sonntag nur durch Felix Linden verstärkt, der zum Kooperationspartner EV Regensburg abgestellt worden war. Das reicht aber nicht einmal für drei komplette Blöcke. „Wir haben sechs Verteidiger und acht Stürmer“, sagt Waßmiller. „Das ist ein wirklich großes Problem.“ Ergänzungen des Kaders dürfe man sich durch junge Förderlizenzspieler aus Regensburg erhoffen, weil der Oberligist erst am Freitag wieder spielt. Mit der Besetzung der noch offenen Ausländerstelle könne man dagegen so schnell nicht reagieren. Damit sei vielleicht noch in dieser Woche zu rechnen, vielleicht aber auch erst in der nächsten.

Keine grundsätzliche Krise: "Moral stimmt"

Wegen der außergewöhnlich unglücklichen Umstände will der Tigers-Coach die Heimniederlage gegen den Tabellenletzten nur zwei Tage nach dem 1:10-Debakel in Ravensburg nicht als Hinweis auf eine grundsätzliche Formkrise seiner Mannschaft gelten lassen: „Wir haben vier Spieler verloren und hatten es trotzdem selbst in der Hand. Beim Stand von 2:1 haben wir einen Penalty vergeben, einen Alleingang und eine 5:3-Überzahl. Natürlich kann man da sagen, dass die Chancenverwertung besser werden muss, aber die Mannschaft hat alles gegeben und ihre Moral stimmt.“

SC Riessersee "eines der Top-drei-Teams"

Vervollständigt wird die Liste der aktuellen Bayreuther Probleme durch die Qualität des Gegners: „Das ist eines der Top-drei-Teams, auf einer Stufe mit Bietigheim und Frankfurt“, sagt Waßmiller über den SC Riessersee. Dass der Garmischer Traditionsverein gerade auf den sechsten und letzten sicheren Playoff-Platz abgerutscht ist, hängt damit zusammen, dass er fünf seiner letzten sieben Spiele auswärts austragen musste. Die statistisch herausragende erste Sturmreihe mit Andreas Driendl (13 Tore, 15 Assists), der bei der 3:4-Niederlage im Hinspiel in Bayreuth alle drei Tore erzielt hat, und dem Kanadier Richard Mueller (9 plus 19) – Platz fünf und sechs in der Scorerliste – betrachtet Waßmiller längst nicht als einzige Herausforderung: „Da stehen Leute in der vierten Reihe, die bei uns in der ersten spielen könnten.“

Zwei Tigers-Spieler im Kader für U-20-WM

Zwei Spieler der Bayreuth Tigers stehen im vorläufigen Kader der deutschen U-20-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft der Division I vom 10. bis 16. Dezember im französischen Skigebiet von Courchevel/Meribel. Bundestrainer Christian Künast nominierte Luca Gläser und Valentin Busch für seine Liste mit 27 Spielern, die er vor dem Beginn des Turniers aber noch auf 20 kürzen muss. Die DEB-Auswahl kämpft gegen Kasachstan, Österreich, Gastgeber Frankreich, Aufsteiger Ungarn und Absteiger Lettland um den Aufstieg in die Top-Division der besten zehn Nationen der Welt.