Tigers in der Krise 2:5 gegen Landshut: Fünfte Nullnummer in Folge

So langsam, aber sicher wird aus der Durststrecke eine ernst zu nehmende Krise bei den Bayreuth Tigers. Auch nach dem zweiten Heimspiel des DEL2-Wochenendes stand die Mannschaft von Trainer Petri Kujala mit leeren Händen da. Die 2:5 (1:0, 0:0, 1:5)-Niederlage gegen den EV Landshut war nun schon die fünfte Nullnummer in Folge.

 
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Eishockey - Und dabei hätte doch alles besser werden sollen. Nicht nur eine erkennbare Steigerung in spielerischer und läuferischer Hinsicht hatte Tigers-Geschäftsführer Matthias Wendel gefordert, sondern vor allem Punkte. Was vom Wochenende übrig blieb, waren Frust und Tristesse, die sich auch im mageren Zuspruch von nur 1180 Zuschauern widerspiegelte.

Hätte diese Partie doch nur 41 und nicht 60 Minuten gedauert, man hätte den Tigers einen klaren Aufwärtstrend bescheinigen können. Die Bayreuther hätten das Duell gegen den Favoriten durch zwei blitzsaubere Tore von Ville Järveläinen (4.) und Dani Bindels (41.) mit 2:0 gewonnen. Und das nicht einmal unverdient, weil sie die spielerische Überlegenheit der Landshuter mit viel Laufarbeit, hoher Aggressivität und einem herausragenden Torhüter Timo Herden erfolgreich kompensiert hätten. EVL-Coach Leif Carlsson hätte artig gratuliert und wohl gesagt, sein Team sei an einem starken Rückhalt und der großen Bayreuther Effizienz gescheitert. So oder so ähnlich wäre es wohl gewesen.

EVL-Trainer Carlsson: „Kleinigkeiten und ein bisschen Glück.“

Da aber Leistungssport kein Konjunktiv ist und ein Eishockeyspiel nicht nach 41 Minuten zu Ende ist, sagte Carlsson mit leicht mitleidigem Unterton Folgendes: „Am Ende waren es nur Kleinigkeiten, die den Ausschlag gegeben haben. Und auch ein bisschen Glück.“ Womit er ein bisschen recht hatte, die Qualität seines Teams aber nicht genügend würdigte. Das kam nach dem Bayreuther 2:0 nämlich postwendend zurück – ganz im Stile einer Spitzenmannschaft. 30 Sekunden nach Bindels’ Treffer schlug Julian Kornelli (42.) zu. Und weitere 29 später überwand Landshuts Topscorer Brandon Alderson (42.) per Direktabnahme den fehlerlosen Herden. „Wir hatten das Momentum in der Hand, dann fiel das 1:2 zu schnell, und dann haben die Nerven versagt“, fasste Kujala die entscheidende Phase treffend zusammen, er haderte aber ebenso berechtigt mit dem Zweikampfverhalten seiner Verteidiger vor den Gegentoren – „zu große Abstände“.

Die Tigers taumelten, klammerten sich an die Hoffnung und an Herden und wurden in der 50. Minute noch einmal düpiert. „Das dritte Gegentor war das entscheidende, danach waren wir nicht mehr in der Lage, zurückzukommen“, resümierte der enttäuschte Tigers-Coach. In der Tat wirkten die zuvor so bravourös kämpfenden Bayreuther, als hätte man ihnen den Stecker gezogen. Das Spiel war gelaufen, die zwei weiteren Gegentreffer waren zwar folgerichtig, aber auch des Guten zu viel.

Nun nach Kassel und gegen Frankfurt

So verblassten die zwischenzeitlich erkennbaren Lichtblicke im Tigers-Team, darunter die fleißigen Youngster Lukas Ribarik und Dani Bindels, der unermüdliche Antreiber Kurt Davis und der krakenhafte Timo Herden. Ganz düster wird es beim Blick auf das nächste Wochenende: Da geht es erst zum Kellerduell nach Kassel, dann kommt Frankfurt, der verlustpunktfreie Spitzenreiter. Es braucht viel Optimismus, um den Bayreuthern ein schnelles Ende ihrer Talfahrt zu prophezeien.

Bayreuth Tigers: Herden – Davis, Cabana; Pruden, Stiefenhofer, Gabriel, Pokovic – Järveläinen, Kolozvary, Hohmann; Ribarik, Kretschmann, Bindels; Meier, Pither, Schumacher.

EV Landshut: Pätzold – Weihager, Klein; Dotzler, Kronthaler; Martens, Brückner; Dersch – Pfleger, Hult, Valenti; Holzmann, Gill, Alderson; Baßler, Forster, Koch; Bruch, Kornelli.

SR: Holzer, Haupt;

Zuschauer: 1180;

Strafminuten: Bayreuth 6, Landshut 4.

Tore: 1:0 (4.) Järveläinen (Davis, Pither), 2:0 (41.) Bindels (Schumacher), 2:1 (42.) Kornelli, 2:2 (42.) Alderson (Gill, Holzmann), 2:3 (50.) Hult (Valenti), 2:4 (56.) Pfleger (Hult), 2:5 (60.) Kornelli (Alderson – 5 gegen 6).

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