Einer, der diesen Brief mit ausgearbeitet hat, ist Sebastian Ries. Er ist Mitglied der Mainkurve, aber auch Schriftführer beim EHC Bayreuth. Für ihn sei dieser Appell ein letzter Versuch, das Bayreuther Eishockey zu retten, sagt er. „Mit dem Ehepaar Wendel ist kein Neuanfang möglich. Die Gräben sind zu tief.“ Mit Gräben meint er nicht nur „das sehr belastete Verhältnis“ zwischen Stammverein und GmbH, sondern auch innerhalb der Anhängerschaft. Er hatte sich schon für die erste Mitgliederversammlung am vergangenen Mittwoch eine Palastrevolution gewünscht. „Das ist leider nicht passiert. So groß ist der Rückhalt für die Wendels bei den Gesellschaftern aber auch nicht, wie sie es glauben machen wollen.“
Als „Hilferuf in Richtung Gesellschafterversammlung“ möchte Sandra Strömsdörfer den offenen Brief verstanden wissen. Die Laineckerin ist Vorstandsmitglied der Ostkurve. Ihr Fanclub habe sich in der Vergangenheit bewusst aus allen Streitigkeiten herausgehalten. „Jetzt aber ist die Schmerzgrenze erreicht. Auf jedem Fantreffen in anderen Städten werden wir auf die Zustände in Bayreuth angesprochen – und immer wieder fällt der Name Wendel.“ Sie hat aber nicht nur Angst um den Ruf des Bayreuther Eishockeys, sondern um den Standort. „Es ist höchste Zeit für einen Personalwechsel an der Spitze.“