Tierschutzverein Vorstandswahl: Das Rennen ist gestartet

Wer führt zukünftig den Tierschutzverein und damit das Bayreuther Tierheim? Die Mitglieder haben bis zum 21. Mai die Möglichkeit, schriftlich ein neues Vorstandsteam zu wählen. Foto: Münch

2019, 2021, 2022: Innerhalb von drei Jahren findet beim Tierschutzverein Bayreuth zum dritten Mal die Neuwahl eines Vorstandsteams statt. Das von Karin Stanzel angeführte Vorstandsteam, das im Herbst 2019 gewählt worden war, war im Juli 2021 zurückgetreten. Zuvor hatten die Mitglieder dem Vorstand das Vertrauen entzogen. Die laufende Vorstandswahl wurde durch den Rücktritt abgebrochen. Nun also die dritte Wahl.

 
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Nach einer fast einjährigen Interimslösung dürfen die Mitglieder des Bayreuther Tierschutzvereins wieder – symbolisch gesprochen – an die Wahlurne schreiten. Noch bis zum 21. Mai besteht die Möglichkeit, aus einer Reihe von Bewerbern das neue Vorstandsteam zu wählen.

Um den Vereinsvorsitz bewerben sich zwei Kandidaten: Anette Kramme, die im Juli 2021 vom Amtsgericht als Notvorstand eingesetzt worden ist, und Guido Zahn, der bei der Mitgliederversammlung im November 2019 abgewählt worden war.

Amtsgericht setzt Notvorstand ein

Mitte Juli 2021 kam es zum Showdown: Die beiden letzten verbliebenen Mitglieder des im November 2019 gewählten Vorstandes des Tierschutzvereins, Vorsitzende Karin Stanzel und Schatzmeister Oliver Pichl, warfen das Handtuch. Querelen, Anfeindungen und diverse Gerichtsprozesse hatten sie, aber auch viele Mitglieder, zermürbt. Stanzel und Pichl traten zurück. Und das mitten im Wahlvorgang für einen neuen Vorstand. Der Tierschutzverein war führungslos. Bis das Amtsgericht die SPD-Bundestagsabgeordnete Anette Kramme und Patricia Fuß-Beschta als Notvorstand einsetzte. Seit dem ist es ruhig geworden.

Angenehme Gespräche

Zumindest bis zum März dieses Jahres: Bis dahin hatten Kramme und Fuß-Beschta Gespräche mit den Vertretern der verschiedenen Gruppen hinsichtlich einer Neuwahl geführt. Angenehme Gespräche seien das gewesen, erinnert sich Kramme. Ohne Streit, ohne Animositäten.

In einer Ankündigung an die Mitglieder, die Anfang März verschickt wurde, teilte der Notvorstand mit, dass die bisherigen Gruppierungen gleichberechtigt in den Vorstand integriert werden sollen. Aus deren Reihen sei zudem der Vorschlag gekommen, Kramme und Fuß-Beschta sollen als gleichberechtigte Doppelspitze den Vorsitz übernehmen. Jede Gruppierung entsende zudem jeweils drei Mitglieder in das Vorstandsteam.

Für den dann noch vakanten fünften Beisitzerposten schlugen Kramme und Fuß-Beschta Andreas Zippel vor. Die Wahl werde jedoch nicht in Präsenz, sondern in Form einer schriftlichen Mitgliederversammlung stattfinden, erfuhren die Mitglieder.

Gespräche sind gescheitert

Im Rechenschaftsbericht von Notvorständin Anette Kramme, verschickt Ende April, erfuhren die Mitglieder dann jedoch, dass die „Gespräche gescheitert sind“. Ein Vorstand, der von einer breiten Mehrheit getragen werde, könne nicht gebildet werden. Es habe jedoch, betonen Kramme und Ex-Vorsitzender Zahn übereinstimmend, keine Streitigkeiten oder Scharmützel gegeben bei den Gesprächen über eine gemeinsame Liste. Man akzeptiere die Argumente der jeweils andere Gruppierung und sei bereit zur Zusammenarbeit.

Eine Doppelspitze mit Kramme hätte er akzeptiert, sagt Zahn. Aber eine Doppelspitze Kramme/Fuß-Beschta eben nicht. Um dann, wie zuvor auch Kramme im Kurier-Gespräch, zu betonen, dass er sich nicht um einen Posten schlagen werde. Wenn er nicht gewählt würde, sei er auch nicht enttäuscht. Denn mit Kramme erhalte der Tierschutzverein eine sehr engagierte Vorsitzende, deren Wirken er wirklich loben könne.

Fünf verschiedene Listen

Der Wahlzettel, den die Mitglieder zwischenzeitlich erhalten haben, dürfte viele verwirren. Finden sie doch fünf verschiedene Listen vor, von denen nur die Liste mit der Nummer eins vollständig ist. Insgesamt neun Kandidaten sind dort aufgeführt, darunter mit Mirko Matros und Andres Zippel auch zwei Stadträte. Angeführt als Kandidatin für den Vorsitz wird diese Liste von Anette Kramme. Die Listen zwei bis fünf sind hingegen lückenhaft. Nur auf der Liste drei ist mit Guido Zahn ein Kandidat für den Vorsitz benannt. Ankreuzen dürfen die wahlberechtigten Mitglieder natürlich nur eine der Listen.

Bis zum 21. Mai um 12 Uhr müssen die Wahlzettel im Tierheim eingegangen sei, wo sie dann – für Mitglieder offen – ausgezählt werden.

Wie die Wahl auch ausgehen mag – „die Stimmung im Verein ist deutlich besser als noch wenigen Monaten“, sagt Kramme. Und Zahn betont: „Es sind positive Zeiten zu erwarten.“

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