Vorwürfe sind haltlos
„Völlig hirnrissig“ nennt der ehemalige Schatzmeister Peter Gutowski, der gemeinsam mit Guido Zahn in Hof eine Anwaltskanzlei betreibt, im Gespräch mit dem Kurier die Vorwürfe. Er wolle sich eigentlich nicht dazu äußern und verweist auf ein Schreiben der ehemaligen Vorstandsmitglieder. Dieses Schreiben, das am 21. März datiert ist und damit mitten die Abstimmungsphase fällt, rückt die Vorwürfe aus seiner und der Sicht der ehemaligen Vorstandsmitglieder zurecht. Oder anders gesagt: Für alle Vorwürfe gebe es eine Erklärung und keine Belege, die das Gegenteil beweisen würden. Er, Gutowski, selbst sei erst vor zwei Wochen über die polizeilichen Ermittlungen informiert worden. Befragt habe ihn noch niemand. Erst wenn er Akteneinsicht genommen habe, werde er sich gegenüber der Staatsanwaltschaft äußern. Und fügt an: Jeder der ehemaligen Mitglieder des Vorstandes habe sich mittlerweile einen Anwalt genommen. Aber Gutowski ist guten Mutes: „An den Vorwürfen ist nichts dran.“
Zweifel hegt er hingegen am Wahlmodus. Insbesondere daran, dass die Umschläge, in denen die Mitglieder ihre Abstimmungsbelege zurückschicken sollen, nummeriert sind. „Wer sagt denn, dass die Umschläge beziehungsweise die Ziffern nicht Namen zugeordnet werden können“, fragt Gutowski.
Laufendes Verfahren
Vorsitzende Stanzel versteht die Kritik nicht. „Wir haben die Umschläge durchgehend nummeriert, damit nicht mehr Umschläge eingehen als verschickt wurden. Und es wurde willkürlich nummeriert, die Umschläge wurden bunt durcheinandergemischt. Sicherer kann man eine geheime Wahl nicht machen“, ist sie überzeugt. „Das ist die sicherste Wahl, die möglich ist.“ Zum Schreiben des Ex-Vorstandes will sie sich hingegen nicht äußern. „Das ist ein laufendes Verfahren. Die Entscheidungen fällen die Gerichte.“ So viel sagt sie dann aber doch: „Wenn die juristische Betrachtung keine handfesten Beweise erbracht hätte, hätten wir nicht Anzeige erstattet.“