Der amtliche Tierarzt dokumentiere lückenlos die Abläufe im Schlachthof, betont das Landratsamt. Dabei seien keinerlei Verstöße festgestellt worden. Und: „Der Schlachthof Kulmbach genießt bisher einen sehr guten Ruf“ Insbesondere Schlachthofleiter Dirk Grühn sei über all die Jahre stets eine außerordentlich gute und verantwortungsvolle Arbeit zu attestieren. „Er hatte und hat dabei immer auch das Tierwohl entscheidend im Blick“, ist die Behörde überzeugt.
Parallel sei festzustellen, dass die Stadt in den vergangenen Jahren immer wieder bauliche Verbesserungen im Sinne des Schlachtbetriebs vorangetrieben habe. Hierzu habe auch der Landkreis seit 2011 freiwillige Zuschüsse geleistet. Allen Beteiligten in der Region war dabei klar, dass der Schlachthof eine wichtige Einrichtung darstellt, gerade auch im Zusammenhang mit der Bundeseinrichtung Max-Rubner-Institut. Diese Kraftanstrengung war notwendig, um die mittlerweile 40 Jahre alte Einrichtung auf einen Stand zu bringen, der den rechtlichen und fachlichen Standards entspricht.
Im Rahmen der Forschungen zu neuen Betäubungsmethoden wurden mittlerweile verschiedene Edelgase getestet. Hierbei habe sich insbesondere Helium als geeignete, wenn auch technisch aufwendige Alternative gezeigt. „Dies insbesondere deshalb, weil die Schweine bei der Narkotisierung keinerlei Aversionen zeigen. Nachdem die wesentlichen Erkenntnisse hierzu in Kulmbach gewonnen wurden, erscheint es folgerichtig, diese Methode nun auch hier in der Praxis zum Einsatz zu bringen. Die Stadt leistet dabei Pionierarbeit, soll doch bereits im Oktober eine Anlage – die erste mit Helium betriebene Betäubungsanlage überhaupt – am Schlachthof in Betrieb gehen.“
Zum Vorschlag von MdB Emmi Zeulner und Bürgermeister Frank Wilzok äußert sich Landrat Klaus Peter Söllner in diesem Zusammenhang sehr positiv. „Bereits seit Jahren hat es ja, insbesondere seitens der Stadt Kulmbach, Überlegungen zur Zukunft des Schlachthofes gegeben. Wenn es gelänge, in Abstimmung mit der Bundeseinrichtung Max-Rubner-Institut und vielleicht sogar mit der Universität Bayreuth, ein Modellprojekt zu entwickeln und gleichzeitig benachbarte Standorte für ein gemeinsames Projekt in Kulmbach zu gewinnen, wäre dies für die gesamte Region eine optimale Lösung“, so Söllner. „Gerne unterstütze ich deshalb die Initiative unserer Bundestagsabgeordneten und des Bürgermeisters Frank Wilzok sowie der Stadt Kulmbach, auch was das Thema „gläserner Schlachthof“ im Sinne des Tierwohls anbelangt“, so der Landrat.