Sturzgefahr im Alter steigt
Welche Mechanismen dabei wirksam werden, ist noch weitgehend unklar. Es hat sich aber in Versuchen mit gesunden Menschen gezeigt, dass Höreindrücke wie auditorische Landmarken wirken und die Orientierung im Raum erleichtern können. Je reichhaltiger diese klangvollen Höreindrücke waren, umso besser hielten die Menschen ihr Gleichgewicht. Wurden den Versuchsteilnehmern dagegen diese Höreindrücke per Kopfhörer eingespielt, kam dieser Effekt nicht zustande. „Man kann also sagen, dass die Reize, die über das Gehör wahrgenommen werden, die anderen Sinnesorgane, die für das Gleichgewicht wichtig sind, stimulieren.“ Der stabilisierende Effekt sei gerade dann besonders hoch, wenn eine der anderen drei Achsen beeinträchtigt sei – etwa bei Sehstörungen oder einer krankhaften Veränderung im Gleichgewichtsorgan. „In diesen Fällen ist es denkbar, dass etwa Hörgeräte über die reine Hörverbesserung hinaus auch die Gleichgewichtsregulation unterstützen könnten“, sagt Seiwerth. Um diese Fragen wissenschaftlich fundiert beantworten zu können, seien weitere Studien notwendig.