Thema: Wassermangel Besorgniserregende Einstellung

Leserbrief von Prof. Stefan Peiffer, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Gießkännchen muss reichen“, Kurier vom 26. Juli.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Kunden der Bayreuther Stadtwerke könnten noch immer und guten Gewissens ihre Gärten mit Trinkwasser berieseln“ ist das Fazit des Pressesprechers der Bayreuther Stadtwerke zur aktuellen Hitzewelle und Dürre. Gott sei Dank der doch deutliche Widerspruch der Leiterin des Wasserwirtschaftsamts Hof, die von unsolidarischem Verhalten sprach und darauf hinwies, dass wir eben kein Wasser im Überfluss hätten.

Der Pressesprecher, der ja die Einschätzung der Geschäftsführung der Stadtwerke vertritt, zeigt so wenig Sensibilität für dieses heikle Thema, dass er es nicht mal für nötig hält, darauf zu verweisen, dass man vielleicht auf freiwilliger Basis wirklich nur die sensibelsten Pflanzen mit Wasser versorgen sollte. Das ist eine in hohem Maße besorgniserregende Einstellung!

Ich frage mich, ob unser Wassermanagement bei den Stadtwerken in guten Händen ist und ob sich die Stadtwerke auf die Herausforderungen durch den Klimawandel in dem Maße vorbereiten, wie dies angesichts der aktuellen Lage nötig wäre. Prognosen gehen davon aus, dass heiße Sommer wie dieser und der im letzten Jahr in etwa 30 Jahren der Normalfall sind, selbst wenn wir es schaffen, den globalen Temperaturanstieg auf 2 Grad zu begrenzen.

Immerhin haben wir in Nordbayern schon jetzt massive Defizite bei der Neubildung von Grundwasser, einem der beiden Standbeine der Bayreuther Wasserversorgung. Und auch das zweite Standbein, die Mauthaustalsperre, lebt von niederschlagsreichen Wintern, die wir in den letzten Jahren nicht hatten. Ich denke, die Stadtwerke sind es nach dieser Äußerung des Pressesprechers der Öffentlichkeit schuldig, die Zahlen auf den Tisch zu legen.

Ist die Wasserversorgung bei dem aktuellen jährlichen Wasserverbrauch auch dann gesichert, wenn gleichzeitig die Grundwasserneubildung weiterhin deutlich unter dem Niveau früherer Jahre liegen sollte? Welche Maßnahmen planen die Stadtwerke für eventuelle Krisensituationen?