Thema: Verantwortung Der „billige“ Atomstrom wäre dann unbezahlbar

Leserbrief von Hans Neubig, Goldkronach
 Quelle: Unbekannt

Zum Leserbrief „Das führt zu nichts“, von Uwe Krumpholz, Kurier vom 15./16. Juni.

 
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Werter Herr Krumpholz, weil Sie mit Ihrer Sichtweise nicht alleine stehen, antworte ich Ihnen. Jedoch nicht, weil ich davon ausginge, Ihre Meinung ändern zu können.

Ich versichere, dass ich keineswegs die Leistungen der Nachkriegsgeneration missachte, schließlich bin ich selbst noch mit Entbehrungen in der Nachkriegsära aufgewachsen. Im Gegensatz zu Ihnen ist das für mich kein Grund, gegen unsere Jugend den Zeigefinger zu erheben.

Was den Feinstaub aus dem rollenden Verkehr betrifft, haben Sie sich mit der Eisenbahn nicht den Hauptverursacher ausgesucht. Moderne E-Züge schalten beim Bremsen die Motoren als Generatoren und nutzen das verschleißfreie Wirbelstromprinzip. Und auch bei älteren Güterwaggons wird DB Cargo bis nächstes Jahr die Bremsen modernisiert haben. Metall auf Metall, das ist Vergangenheit.

Sorgen muss man sich um die Luftverschmutzung auf den Straßen, speziell aus Reifenabrieb, Bremsenabrieb und Kupplungsverschleiß, von Abgasen ganz zu schweigen. Wenn man verfolgt, wie gedankenlos Autos oft für Kurzstrecken genutzt werden, muss man an amtlichen Statistiken zweifeln.

Zur Entsorgung von Atommüll glauben Sie, die Lösung zu kennen. Wenn’s nicht so ernst wäre, könnte man über manche Ideen herzhaft lachen. Betreffs Atomenergie lautet mein Vorschlag: Nicht die Gesellschaft wird für die Risiken in Haft genommen, sondern die Betreiber haben sich auf dem freien Markt gegen Risiken und Folgekosten zu versichern. Der „billige“ Atomstrom wäre unbezahlbar.

Wie die AfD auch, sagen Sie, dass Deutschland nicht die Welt retten kann. Unser Wohlstand wird aber nur zu sichern sein, wenn wir unsere Wirtschaftsweise auf Nachhaltigkeit ausrichten. Klimawandel und die Verknappung der Ressourcen werden die Staatengemeinschaft dazu zwingen.

Aus der Rangfolge der Staaten nach Flächengröße leiten Sie ab, dass unser Land auf die Großen zeigen darf. Doch wir sind wirtschaftlich vorne bei den Großen. Im Hinblick auf unseren ökologischen Fußabdruck wird der Einsichtige unsere Vorbildfunktion anerkennen.

Zum Nachdenken, man kennt das von trotzigen Kindern: „Der Hans-Uwe hat seine Spielsachen auch nicht aufgeräumt, wieso dann ich!“ Was würde Uwe Krumpholz als Erzieher darauf antworten?