Thema: Predigt Im Licht des Evangeliums betrachtet

Leserbrief von Peter Voit, Hallstadt
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Politik von der Kanzel“, Kurier vom 13. Juli.

 
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Der Rehauer Bürgermeister Michael Abraham hat mit seiner Frage völlig recht: „Muss ich zum Festgottesdienst Politik machen?“ Denn ein Festgottesdienst „Politik machen“ ist etwas ganz anderes, als politische Vorgänge im Lichte des Evangeliums zu sehen und zu beurteilen.

Zum Evangelium gehören auch die Worte des Nazareners gegenüber den Pharisäern: „Ihr Schlangen! Ihr Natterngezücht! Wie wollt ihr dem Gericht der Hölle entrinnen?“ (Mt 23, 33). Frohbotschaft? Selbstverständlich! Hier ist einer Manns genug, jenen, die sich winden und wenden, und all den Heuchlern zu sagen, wer sie wirklich sind. In diesem Lichte etwa wäre es die Aufgabe nicht nur der beiden Pfarrer, das Treiben etwa der Kapitänin von Sea-Watch 3 unter die Lupe zu nehmen. Ginge es wirklich um die Rettung von Menschenleben, hätte es völlig ausgereicht, die Bootsinsassen zum libyschen Ausgangshafen zurückzubringen.

Frohbotschaft dagegen wäre es, ob in Rehau oder sonst wo, das Gleichnis vom barmherzigen Samariter zur Sprache zu bringen. Einem Samariter, der dem beisteht, der auf dem Weg von Jerusalem hinab nach Jericho unter die Räuber fiel. Und zwar ohne seinen „Blick über den theologischen Tellerrand“ zu erheben und in die nähere wie weitere Umgebung schweifen zu lassen.

In eine Herberge bringt er den Verwundeten nach der ersten Versorgung. Ohne die Konsequenzen und Kosten des Unternehmens anderen aufzubürden. Das allein im Gottesdienst zur Sprache zu bringen, würde bereits genügen. Für das Übrige dürfte gelten: „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“ Oder: „Einfach mal die Klappe halten!“