Thema: Möbelriese Wozu unnötiger Wettbewerb?

Leserbrief von Kathrin Bayer-Stude, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Leserbrief „Muss alles dem kurzfristigen Konsum geopfert werden?“, von Hubert Koths, Kurier vom 17. April.

 
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Diesem Brief ist nicht viel hinzuzufügen. Er unterstreicht meine Ansicht, dass wir in Bayreuth und Umgebung längst hinreichend viele Anbieter für Möbel und Inneneinrichtungen haben. Einen weiteren braucht’s nicht, schon gar nicht einen Möbelriesen, der schon längst an Ikea vorbeigezogen ist und „Deutschlands Nr. 1 bleiben“ möchte. Warum soll dieser unsinnige Wettbewerb zwischen Dinosauriern ausgerechnet vor Bayreuths Haustür auf die Spitze getrieben werden? Die nachfolgenden Generationen werden froh sein, wenn auch sie einerseits in einer lebendigen Innenstadt möglichst ohne Leerstände mit andererseits viel grünem, unversiegeltem Umland leben können. 

Das von Investoren und ihren willfährigen politischen Unterstützern so gerne bemühte Totschlagargument „Schaffung von Arbeitsplätzen“ für die Ansiedelung eines Konsumtempels sticht jedenfalls nicht. Wegen der immer schärfer werdenden Konkurrenz um qualifizierte Mitarbeiter gehen die Arbeitsplätze woanders ja wieder verloren. Die gigantischen Präsentationsflächen im neuen Möbelpalast werden zudem nur ertragreich sein können, wenn sie mit Billigimporten aus China, Tschechien und Polen zu unschlagbaren Preisen beworben werden, die alles andere als nachhaltig sind. Dazu als Publikumsmagnet eine Billigkantine. Brauchen wir das? 

Und die erhofften Gewerbesteuern? Was da tatsächlich in Bayreuth hängen bleiben würde, darüber kann man sich ja mal bei betroffenen Kommunen, die bereits Möbelpalast- und Shoppingmall-Ruinen zu beklagen haben, kundig machen. Ich schließe mich voll der Argumentation von Herrn Koths an und hoffe, dass es nicht zur Ansiedelung von XXX Lutz kommen wird, weil ich Oberbürgermeisterin und Stadtrat tatsächlich noch die visionäre Entscheidung zu einem Rückzug aus diesem unsinnigen Projekt zutraue.

Die wäre nämlich nachhaltig und zukunftsorientiert und würde nicht länger dem längst überholten Wachstumsmuster von gestern des „immer größer, immer mehr“ folgen. Aber demnächst sind Wahlen, oder braucht es erst wieder ein Bürgerbegehren?