Zum Leserbrief „Es liegt an uns Eltern, Vorbilder zu sein“, von Hans Neubig, Kurier vom 11./12. Mai.
Der Leserbrief spricht mir aus dem Herzen! Ich würde seine Aussage sogar noch ausweiten: Wir sollten nicht nur unseren Kindern Vorbilder sein. Das ständige Schimpfen, Jammern und Sich-Beschweren nimmt in unserer Gesellschaft immer mehr Raum ein. Egal, ob im Beruf, Straßenverkehr oder Privatleben: Immer häufiger herrscht ein Klima des Missmutes und der Unzufriedenheit.
Jemand sagte mir vor Kurzem, solche Phänomene träten entweder in Zeiten großer Not oder großen Wohlstandes auf. Nun kann jeder für sich entscheiden, wo wir uns gerade befinden.
Ich allerdings bin der Überzeugung, dass es den allermeisten Menschen momentan sehr gut geht. Man muss das allerdings auch wahrnehmen können und nicht die Schuld für vermeintliches Unglück auf andere schieben.
Ich brauche nicht mit allen meinen Mitmenschen einer Meinung zu sein, um ihnen mit Verständnis und Mitgefühl begegnen zu können und eine vergiftete Atmosphäre zu verbessern. Viele Sprichwörter weisen uns schon darauf hin, wie etwa: Was du nicht willst, das man dir tu’, das füg’ auch keinem andern zu, oder: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Ein wenig mehr Nächstenliebe macht vieles leichter und – apropos Wald: Wenn mir mal wieder eine Laus über die Leber – oder ein unzufriedener Zeitgenosse über den Weg – gelaufen ist, gehe ich in den Wald und komme garantiert immer in besserer Stimmung heraus als ich hineingegangen bin!
