Thema: Landratsamt Eine verspielte Chance, wenn nicht sogar ein Sündenfall

Leserbrief von Klaus Lederer, Bischofsgrün, für den Vorstand des CSU-Ortsverbandes
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Alle wollen den Neubau“, Kurier vom 19. Juli.

 
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Der Beschluss für den Neubau des Erweiterungsbaus erfolgte nicht einstimmig. Es gab durchaus einige überlegenswerte Gegenargumente. Dies sei zur Ehrenrettung der Minderheit gesagt.

Ein ganz wesentlicher Punkt wurde in der Kreistagsdebatte, wie wir finden, nur vereinzelt beleuchtet und spielte offensichtlich für die Mehrheit der Kreisräte bei der Entscheidungsfindung keine Rolle, nämlich das Verfassungsziel: Schaffung gleicher Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Stadt und Land. Zur Erreichung dieses Zieles sind auch Verlagerungen von Teilen behördlicher Einrichtungen geeignet.

Wir finden es sehr schade, dass der Kreistag diese Möglichkeit nicht in Erwägung zog, denn schließlich bot dieses Projekt dem Kreistag die einmalige Chance, den genannten Grundsatz beispielgebend und demonstrativ umzusetzen. Es wäre ein sichtbares Zeichen dafür gewesen, dass man von behördlicher Seite durchaus gewillt ist, den ländlichen Raum zu stärken und zu fördern.

Geeignete Objekte sowohl für Umstrukturierungs- als auch Erweiterungsmaßnahmen für Büroräume wurden, soweit wir uns erinnern, von mehreren Kommunen angeboten. Unserer Meinung nach ist daher die Entscheidung des Kreistages eine verspielte Chance, wenn nicht sogar ein Sündenfall.

Wer sollte denn den oben zitierten Grundsatz, der für den ländlichen Raum von elementarer Bedeutung ist, beherzigen und in die Tat umsetzen, wenn nicht die Vertreter des ländlichen Raumes, sprich die Kreisräte selbst? Aber leider Fehlanzeige. Es wird allerdings nicht lange dauern, dann werden landauf, landab die gleichen Leute wieder flehend ihre Stimme erheben: Der ländliche Raum blutet aus, dem ländlichen Raum muss geholfen werden!

Wo bleibt da die Glaubwürdigkeit unserer Vertreter im Kreistag?

In Bezug auf das Abstimmungsergebnis wäre es auch interessant zu wissen, wie bei diesem Projekt die Kreisräte des Fichtelgebirges abgestimmt haben. Diese Frage beschäftigte uns vor allem im Hinblick auf den „Zweckverband zur Förderung des Wintersports und des Fremdenverkehrs im Fichtelgebirge“, mit Sitz – etwas weit ab vom Schuss – in Bayreuth. Hätte man nicht wenigstens die Geschäftsstelle dieses Zweckverbandes in einer der drei Verbandsgemeinden, rund um den Ochsenkopf, ansiedeln können? Mit Sicherheit hätte der Geschäftsführer des Zweckverbandes vor Ort einen besseren „Einblick“ in das Betriebsgeschehen als von seinem Schreibtisch im fernen Landratsamt.