Zum Artikel „Pfarrer verbietet weltliches Konzert“, Kurier vom 3. Mai.
Den Leserbriefen möchte ich ein paar Gedanken anfügen. Grundsätzlich bin auch ich der Meinung, das Konzert hätte stattfinden sollen. Jedoch: Was wäre, wenn der Pfarrer aus Indien nicht hier bei uns in Oberwarmensteinach wäre? Die Kirche stünde leer, weil wir aus unseren Reihen nicht genügend Pfarrer bilden können.
Pfarrer P. kommt aus einem ganz anderen Land, einer ganz anderen Kultur. Ihn wurde der katholische Glaube in seiner konservativen Form gelehrt, wie sie heute noch von Teilen der katholischen Kirche vertreten wird.
Der praktizierte katholische Glaube hier in Deutschland ist bereits fortschrittlich, unseren Wertvorstellungen angepasst. Ich bin selbst vor etwa 60 Jahren in Oberwarmensteinach zur Kirche gegangen. Hätte man damals Pfarrer Fischer um ein weltliches Konzert in der Kirche gebeten, hätte er ohne zu überlegen strikt abgelehnt. Niemand wäre auf so einen Gedanken gekommen und das ist erst 60 Jahre her.
Es ist auch neu für einen Pfarrer aus Indien, dass man die Kirche bewerben muss wie einen Markenartikel. Konzerte für die Jugend, dann kommt sie vielleicht zum Gottesdienst. Glauben Sie das wirklich?
Ich vermisse unter uns Christen manchmal das Verständnis für den anderen, auch wenn er gegenteiliger Meinung ist.
