Zum Artikel „Auf Bewährung“, Kurier vom 14. Mai, und „Wirtschaft im Wandel für neue Steuern“, Kurier vom 7. Mai.
Klima entlasten über Streichung des monatlichen Grundbetrags: Zum Glück ist heute der Schutz des Weltklimas in aller Munde, und eine Maßnahme wäre die umstrittene Kohlendioxid-Steuer. Sie hat zum Ziel, den Ausstoß des Treibhausgases Nummer 1, Kohlendioxid, zu verteuern.
Wer also viel Öl, Gas oder aus fossilen Energieträgern erzeugten Strom verbraucht, müsste dadurch zusätzlich viel zahlen. Wer sein Verhalten anpasst oder investiert, um den Verbrauch von fossilen Energieträgern zu reduzieren, zahlt weniger und wird so belohnt. Doch dieses Instrument ist höchst umstritten.
Wie aber wäre es, wenn die monatlich anfallende Grundgebühr bei Strom oder Gas auf den Verbrauchspreis aufgeschlagen wird und so als eigener Posten auf der Rechnung entfällt?
Solche geteilten Preise wurden übrigens während meines Studiums verkaufsfördernde Tarife genannt, denn Stückkosten-Preis geht natürlich zurück, wenn der Verbrauch steigt.
Doch rechnen wir durch, wie es aussieht, wenn der Grundpreis kostenneutral für den Versorger entfällt: Sagen wir, der Durchschnittsverbrauch eines Haushalts beträgt 100 und darauf zugeschnitten ist ein Grundpreis von fünf. Das deckt die Kosten des Anbieters. Wenn nun der Grundpreis wegfällt, erhöht sich der Stückkosten-Preis von eins auf 1,05. Wer weiter 100 Einheiten verbraucht, zahlt auch weiterhin 105. Wer es aber schafft, über energiesparendes Verhalten oder über Investitionen wie Wärmedämmung auf 50 zu reduzieren, zahlt zukünftig statt 55 nur noch 52,50.
Wer aber viel verbraucht und seinen Verbrauch nicht reduzieren kann oder will, zahlt bei 150 Einheiten Verbrauch statt 155 zukünftig 157,50.
Die gute Nachricht dabei ist, dass sich in privaten Haushalten der Energieverbrauch ohne Wohlstandsverlust durch Verhaltensänderungen schon mal um 20 Prozent reduzieren lässt.
