Thema: Klimawald Wie soll das gehen?

Leserbrief von Christian Gubitz, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Unsere Fichten machen schlapp“, Kurier vom 3. August.

 
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Jahrzehntelang haben Politiker und andere Verantwortliche, trotz Warnungen von wissenschaftlicher Seite, wenig oder gar nichts gegen den drohenden Klimakollaps unternommen. Unter anderem hat die BRD die Ziele des Klimaschutzabkommens von Paris 2015 weit verfehlt.

Jetzt, wo sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet haben, und nach einem Weckruf durch eine 16-jährige Schwedin, hat bei vielen ein Umdenken stattgefunden. Politiker aller Couleur überbieten sich dabei mit Vorschlägen und Versprechen zum Klimaschutz.

Fast immer dabei und auch naheliegend: Aufforstungen. Was natürlich möglichst großflächig geschehen sollte. Ministerpräsident Söder spricht vollmundig von 30 Millionen Bäumen in Bayern. Als Laie fragt man sich, wie das gehen soll, welcher Aufwand ist erforderlich, wenn Bäche versiegt sind, der Boden metertief ausgetrocknet ist, Hitzeperioden sich aneinanderreihen und ständig mit Waldbränden zu rechnen ist.

Erschwerend kommt hinzu, dass es (noch) keine vergleichbaren Aufforstungsprojekte aus unseren Breiten gibt. Die abrupte Klimaänderung erlaubte es nicht, nötige Langzeitstudien durchzuführen beziehungsweise Erfahrungen für erfolgreiche Neuanpflanzungen zu sammeln.

Diese sind zweifelsohne nötig, genau so wichtig ist aber der Schutz des vorhandenen Baumbestandes. Dazu gehört das Abholzen gesunder Bäume auf ein Minimum zu beschränken, was auch die Verwüstungen durch Harvester oder ähnliche Großfahrzeuge mit einschließt.

In diesem Zusammenhang würde es nicht schaden, die städtische Baumschutzverordnung zu überarbeiten.