Thema: Klimanotstand Weniger ist mehr

Leserbrief von Dieter Hoch, Pottenstein
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Klimanotstand: Bürgerantrag nicht zulässig“, Kurier vom 6. Juli.

 
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Unsere Natur, unsere Schöpfung leidet Not, befindet sich bereits im Notstand! Bereits im zweiten Trocken- und Dürrejahr nach 2018 müssen wir zur Kenntnis nehmen: Nicht mehr heilbare Folgeschäden treten in Forst- und Landwirtschaft, in Gärten, an Hängen und Rainen, also in unserer Natur und Schöpfung auf – klar ersichtlich und unbestreitbar für jeden von uns.

Aber vornweg will ich noch folgendes feststellen: Einen sogenannten Klimaschutz gibt es nicht, der ist genauso wenig möglich wie wir das Wetter schützen könnten und wollten. Wie denn auch? Wohl aber gibt es Veränderungen und Wandel des Klimas, des Wetters, der Temperaturen und deren Folgen für uns wie Hitze, Trockenheit, Dürre, Unwetter und Ernteausfälle. Vor diesen Folgen und Veränderungen gilt es unsere Wälder, Wiesen, Äcker, Hänge und Weiden, aber auch unsere Häuser und Gärten, unser Hab und Gut, im Gesamten also unsere Schöpfung als unsere Lebensgrundlage schlechthin zu schützen und für die Zukunft zu wappnen.

Der Notstand unserer Natur und Mitwelt ist mehr als offensichtlich. Den Fichten- und Kiefernwäldern fehlt an ihren Wurzeln das Wasser, die Grundwasserpegel sinken. Die meisten Wiesen und Hänge sind nicht grün, sondern gelbbraun: fast verdörrt. Das Getreide wird notreif, die Ernte fällt spärlich aus. Unsere Bäche wie Püttlach, Wiesent, Ailsbach und Lilach führen im zweiten Sommer nun schon Niedrigwasser. Kleine Quellen versiegen fast, leiden selber Durst. Zisternen und Regentonnen leeren sich.

Die übervollen Regale in den Supermärkten und Discountern mit Lebens- und Nahrungsmitteln aus aller Welt täuschen uns über die prekäre Situation hinweg, Sie lassen uns scheinbar in einer Versorgungssicherheit wiegen nach dem Motto: Weiter so, uns fehlt es doch an nichts!

Dabei ist gerade dieses Warenüberangebot zu allen Jahreszeiten einer der Hauptgründe für den Klimawandel mit all seinen Folgen.

Dringend notwendig ist zuallererst eine Veränderung unseres Denkens und Bewusstseins wie dann auch unseres Verhaltens und Handelns, um unsere Schöpfung für unsere Kinder und Enkel zu erhalten, zu bewahren. Die Leitschnur muss werden: Weniger ist mehr! Unsere Lebensmittel sollten wir nach regionalen, saisonalen und ökologischen Kriterien auswählen. Die Bewahrung der Schöpfung und damit der Schutz unsere Lebensgrundlagen ist aber nicht nur eine der Aufgaben der Kirchen und Pfarrgemeinde. Ganz besonders ist dies die Zukunftsherausforderung aller Kommunen und Städte und deren politisch Verantwortlichen – vom Dorfbürgermeister bis zum Minister.

Eines müssen wir uns täglich vor Augen führen: Die Natur kam und kommt ohne uns Menschen aus. Aber wir Menschen nicht ohne eine heile, intakte Natur.