Thema: Klima Nur Wischiwaschi

Leserbrief von Thomas Buschbeck, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Können wir das Klima reparieren?“, Kurier vom 15/16. Juni.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Können wir das Klima reparieren? Das liest sich wie die Anleitung zur Benutzung eines Kit-Tools, wenn beim Basteln was schief gegangen ist.

Und wirklich ist es so, das beim Rumbasteln an unserer Natur etliches schief gelaufen ist. Jetzt, so kurz vor zwölf wird begonnen, mit waghalsigen Ideen wie Spiegelreflektoren im Weltall, per Flugzeug Schwefeldioxid in die Stratosphäre, Cirruswolken ausdünnen durch Einbringen kleiner Partikel, Dächer weiß färben, Meerwasser versprühen, Anbau von weißen Nutzpflanzen, künstliche Bäume, Düngung der Ozeane, und was sonst noch geht, dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Dies alles sind aber nur temporäre Möglichkeiten, etwas aufzuhalten, aber nicht zu verhindern, geschweige denn zu neutralisieren. Am Verhalten der Wirtschaft, Industrie, der Politik und des Menschen zur Umwelt wird das rein gar nichts ändern, im Gegenteil. Es gibt uns ein neues, trügerisches Gefühl der Sicherheit und ermutigt uns, so weiter zu wurschteln wie gewohnt. Wir sind ja save.

Einen Scheiß sind wir. Nur wenn jeder im Kleinen wie im Großen begreift, auf was wir zusteuern, ist eine endgültige Lösung vielleicht noch möglich. Aber dazu muss man an die Wurzeln gehen. Jedoch selbst bei vermeintlich Umwelt schützenden Maßnahmen wurden katastrophale Fehler gemacht, die kaum noch auszumerzen sind (Windräder, Solarmodule, Palmöl-Plantagen für Bio-Öl).

Von der Industrie und Wirtschaft ist kaum was zu erwarten, dort ist allein entscheidend, wie, wo und wann der beste Zeitpunkt ist, Profit zu machen und zu mehren.

Kostenintensive, sprich umweltfreundliche Lösungen stehen dem nur im Wege. Was da getan wird, ist nur Klein-Klein, Wischiwaschi, um das eigene Gewissen zu beruhigen und nach außen einen Anschein zu wahren.

In der Politik ist es ähnlich. Jeder faselt nur von etwas, was er am Ende nicht mal selber versteht oder stellt fragwürdige Wege dar, die nicht realisierbar sind, oder nur zu enormen Lasten derer, die die wählende Basis stellen. Hier geht es nur darum, erst mal die Gunst der Wähler zu ergattern, um dann sowieso das zu machen, was im Verborgenen von Industrie und Wirtschaft vorgegeben wird. Da ist das Kapital und somit die Macht.

Bleibt noch der gemeine, moderne Homo Sapiens, sprich Mensch genannt. Bei ihm reift wohl als erstem die Einsicht und Notwendigkeit, etwas ändern zu müssen und sein Scherflein dazu beizutragen, die Umwelt und somit seine eigene Existenz zu schützen. Nur kann er das zwar engagiert tun, aber nur im kleinen Rahmen seiner minimalen Möglichkeiten wenn es doch eigentlich um global notwendige Maßnahmen geht.

Anfänge sind gemacht und auch wichtig, nur wird das allein nicht genügen. Solange dieses Bewusstsein des Umdenkens noch nicht weltweit greift, ist jeder Kampf ein Kampf gegen Windmühlen, die bald keiner mehr braucht, weil es auch kein Getreide mehr zu mahlen gibt.