Thema: Höfesterben Ruinöse Überproduktion

Leserbrief von Helmut Korn, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Bericht „Höfesterben geht ungebremst weiter“, Kurier vom 20. Mai.

 
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„Höfesterben geht ungebremst weiter“ lautet die Überschrift eines Artikels im Kurier vom 20. Mai. Torsten Hemme, der Direktor eines „renommierten Forschungsinstituts für Milchwirtschaft in Kiel“ erläutert dazu, dass dieser Strukturwandel seit 70 Jahren stattfinde und dass pro Jahr etwa fünf bis sechs Prozent der deutschen Milchviehbetriebe aufhören würden. Nach Ansicht von Branchenexperten werde sich dieser Prozess fortsetzen. Man nimmt dieses Höfesterben also als naturgegeben hin.

Um ein Naturgesetz aber handelt es sich hier nicht. Es gibt durchaus die Möglichkeit, die Milchmenge zu reduzieren, zumal diese Übermengen nur durch Zukauf von Kraftfutter entstehen.

Wie man Überproduktion vermeiden kann, machen unsere Winzer vor. So darf in Franken ein Betrieb durchschnittlich pro Hektar nicht mehr als 90 Hektoliter Wein liefern. Daran halten sich die Winzer. Sie schneiden, wenn es nötig ist, sogar Trauben weg.

Das Ergebnis kann man in jedem fränkischen Weinort feststellen. Da gibt es überall noch mehrere Winzer, während in unseren Dörfern von den ehemals zig Milchbetrieben oft nur noch zwei oder einer oder gar keiner übrig ist.

Warum beschränkt man nicht analog dazu bei einem Betrieb die Milchmenge, die man abnimmt, durchschnittlich pro Kuh auf eine bestimmte Zahl?

Jedenfalls müsste inzwischen jedem klar sein, dass die Politik des Bauernverbandes, der auf Menge und Export setzt, von vornherein zum Scheitern verurteilt war.