Thema Habeck Missionarischer Drang

Leserbrief von Alfred Kastner

Zum Artikel „Habeck verzichtet auf Facebook“, Kurier vom 8. Januar:

 
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Nun sind es also die bereits jahrelang in „Gefangenschaft“ lebenden Thüringer, die von den Grünen zu befreien sind. Dabei sind die Grünen ein Teil der thüringischen Landesregierung, also auch ein Teil der Diktatur? Auch Grüne können sich also vertwittern.

Für den selbst ernannten Heilsbringer Robert Habeck ist der kalte Wind, der ihm aktuell entgegenbläst, eine neue Erfahrung. Habeck ist Philosoph, der die Sprache und deren Wirkung genau kennt und daher auch wissen sollte, was er sagt.

Was aus Habecks Äußerungen spricht, ist einzig und allein sein Hochmut. In Deutschland geht der Einfluss der Partei weit über das Maß hinaus, das ihr aufgrund der Wähleranteile eigentlich zukäme. Unser Alltagsleben wird von der grünen Ideologie beherrscht, so etwa in der Verkehrs-, Umwelt- und Asylpolitik. Eine ganze Gesellschaft „ergrünt.“

Die Antwort zur Meinungsführerschaft der Grünen liegt in der sozialen Zusammensetzung der Mitglieder und Wähler der Grünen, die überwiegend der deutschen Bildungsschicht entstammen. Hochkommunikative Fähigkeiten und ein missionarischer Drang zeichnen dieses Segment der Mittelschicht aus. Entsprechend geschickt artikulieren sie.

Eine sachliche Auseinandersetzung ist schwierig, zumal die Grünen wegen ihrer guten Ziele kaum kritisiert werden können, ohne dass man Gefahr läuft, sich selbst ins moralische Abseits zu begeben. Dabei konnte diese Partei nur deshalb einen so großen Einfluss in der Gesellschaft erringen, weil die anderen Parteien ihr keinen Widerstand entgegensetzten.