Thema: Eichelberg Geld kann man nicht essen

Leserbrief von Prof. W.H Ritter, Anna Wirth, und Evy Fritzsche,  alle Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Eichelberg: Raus den Emotionen“, Kurier vom 11./12 Mai.

 
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Nun lässt der Bauunternehmer von Baulog, G. Hackl, der das Projekt Eichelberg entwickeln will, die Katze aus dem Sack: Die zahlreichen Anwohner des Eichelbergs, die Initiativgruppe Eichelberg sowie viele Freunde des Eichelbergs aus Stadt und Land hält er für die Unsachlichen und Emotionalen. Die Baugesellschaft dagegen vertritt natürlich die richtigen, weil vernünftigen Argumente – so einfach ist es also mit der Wirklichkeit und mit der Wahrheit.

Wir denken, dass es etwas anders ist: Da sind Menschen, die sich für Ressourcenschonung sowie Achtung von Flora und Fauna sowie Natur und Mensch entschieden haben: die Schützer des Eichelbergs. Und da gibt es die anderen (im Vergleich zur ersten Gruppe nur ein paar Wenige): Sie hängen der Ideologie des unbegrenzten Wachstums, des Kapitals und der massiven Renditesteigerung (für Investoren) an: Money makes the world go round ... Hat ja bislang immer geklappt, oder?

Merke: es wird, wenn wir so weitermachen, in wenigen Jahren kein Wachstum mehr geben und auch keine Renditesteigerung, weil die dramatische Klimaveränderung das nicht mehr zulässt. Dann aber ist es zu spät. Wer kann das wollen? Geld kann man nicht essen, oder?

Frage: Wo stehen die Stadtverantwortlichen? Ein Zweites: Bayreuth hat derzeit etwas über 75.000 Einwohner. Fakt ist auch, dass wir zum einen schon jetzt in der Innenstadt (Marktplatz etwa) und in Stadtteilen viele Wohnungsleerstände haben.

Zum anderen werden in den nächsten zehn bis 15 Jahren viele alte Bayreuther ihre Wohnungen und Häuser aufgeben. Diese Entwicklung verschärfend kommt hinzu, dass laut Spiegel vom 6. April zum Thema Bevölkerungsentwicklung bis 2035 die Stadtbevölkerung Bayreuths um etwa fünf Prozent, die im Umland um nahezu neun Prozent schrumpfen wird.

Wem also dient die Neubebauung des Eichelbergs? Der Bevölkerung oder dem Bauträger und den Investoren? Und: Wem dienen unsere Stadtverantwortlichen?