Thema: E-Mobilität Fern jeder Realität

Leserbrief von Raimund Philbert, Haag
 Quelle: Unbekannt

Zum Kommentar von Roland Töpfer „Verbrenner verbieten“, Kurier vom 9. April. 

 
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Dieses Thema wird die nächsten Jahre besonders in Deutschland auf der Prioritätenliste ganz oben stehen, da man die Entwicklung von Elektroautos schlichtweg verschlafen hat. Wenn nun der Fraktionschef der Grünen fordert, dass ab 2030 keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden dürfen, so halte ich das für vollkommen übertrieben und fern jeder Realität.

Ich halte es für unmöglich, auch wenn die Politik die Hersteller in die Elektromobilität zwingt, dieses Ziel bis zu diesem Zeitpunkt zu erreichen. So wie es zurzeit aussieht, steht den Herstellern von Elektroautos ein steiniger Weg bevor, diese noch nicht ausgereiften Autos (teuer, hoher Rohstoffeinsatz, kurze Reichweiten, schlechte Infrastruktur bezüglich Ladeanlagen) an die Menschen zu bringen. Die bisherigen Zulassungszahlen lassen da keine Freude aufkommen.

Nehmen wir einmal an, es würde klappen, dass in ganz Deutschland ab 2030 Batterieautos fahren, würden da überhaupt die Rohstoffe und der Strom reichen? Ich denke, man braucht kein Wissenschaftler zu sein, auch der gesunde Menschenverstand sagt einem doch, dass Probleme in diesem Fall vorprogrammiert sind.

In diesem Zusammenhang muss man auch bedenken, dass in Deutschland die letzten Kernkraftwerke 2022 vom Netz gehen und auch der Braunkohleabbau ein Auslaufmodell ist. Darum wird es wichtig sein, dass man zweigleisig fährt. Autos mit Batterie und Autos mit Verbrennungsmotoren müssen gleichgestellt werden.

Die Verbrennungsmotoren dürfen nicht verschwinden. Die Politik sollte die Hersteller von Verbrennungsmotoren anhalten, die Kraftstoffe zu verbessern, damit die Motoren klimafreundlicher werden. Man sollte auch an die Arbeitsplätze denken, die bei einer Umstellung nur auf Elektroautos verloren gehen würden.

Man muss sich auch einmal überlegen, wie viele Lastwagen, Eisenbahnen und Schiffe es noch gibt, die mit Verbrennungsmotoren angetrieben werden. Eine Umstellung auf Batterie würde wieder den Verbraucher treffen, der für Versorgungsgüter mit höheren Preisen rechnen müsste. Kann es das sein? Ich werde weiterhin mit Verbrennungsmotor fahren.