Thema: Container Container sind für Bananen

Leserbrief von Oliver Gschwender, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Die Container schweben ein“, Kurier vom 21. August.

 
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Wer das Bild sieht fühlt sich an die Aufstellung von Zapf Fertiggaragen erinnert. Das soll in nicht mal zwei Wochen eine Kita werden?

Die gute Nachricht zu Beginn des neuen Kitajahres wird es wohl mit Hängen und Würgen gelingen, alle Kinder irgendwie unterzubringen. Das ist auch deshalb wichtig, denn schließlich gibt es einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Wenn die Stadt diesen nicht stellt, könnten betroffene Eltern auf Schadensersatz klagen. Mehr als unterbringen kann man das aber nicht nennen, denn die sogenannten „Nestgruppen“ sind wohl eher Notgruppen.

Nur wenige Eltern dürften ein gutes Gefühl haben, wenn sie ihre Kleinen dann Anfang September in einem Container abgeben. Aber ihnen bleibt keine andere Wahl, weil es der Stadt bei den Planungen seit Jahren irgendwie entgangen ist, dass Jahr für Jahr mehr Kinder geboren wurden als Betreuungsplätze zur Verfügung stehen. Im Grunde ein Notfall mit Ansage. Auf der jetzt vorgenommenen Notfallbetreuung kann und sollte man sich jedenfalls nicht ausruhen.

Die Container müssen so schnell wie möglich durch richtige Kitagebäude ersetzt und die Anzahl der Plätze an die aktuelle Geburtenrate angepasst werden. Zu befürchten steht allerdings, dass es auch nächstes und übernächstes Kitajahr weiter eine Containerlösung geben wird.

Es ist Zeit, dass man das Problem endlich ernst nimmt und versteht, dass es darum geht frühkindliche Bildung zu ermöglichen und nicht darum Bananen zu lagern, die irgendwie von selber reifen, was vielleicht in Containern möglich ist. Gute Kinderbetreuung in der kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands stelle ich mir jedenfalls anders vor.