Thema: Behinderung Und nun zählt man nichts mehr?

Leserbrief von Christa Arndt, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Leserbrief „Wo bleibt die Herzensbildung?“ von Helmut Zachmann, Kurier vom 1. März.

 
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Dem Leserbrief kann ich, was die von ihm geschilderten Situationen betrifft, voll zustimmen, er war überfällig. Ich möchte aber eine Lanze für die vielen anderen unserer Mitmenschen brechen, die sich auf einem anderen Gebiet, nämlich der Behinderung (ich bin Rollstuhlfahrerin) mit größter Zuvorkommenheit zeigen.

So viel über Mitmenschlichkeit, die ich auf kulturellem Gebiet behinderten Menschen gegenüber allerdings schmerzlich vermisse und zwar von den Veranstaltern. Wo bleibt deren Mitgefühl? Es gibt nicht mehr viele Behinderte, denen es noch möglich wäre, an Konzerten und anderem mehr teilzunehmen, aber zum Eintrittspreis kommt bei einem Rollstuhlfahrer in jedem Fall der Taxipreis hinzu.

Ich gönne Studenten und Schülern gerne 50 Prozent Ermäßigung, selbst aber fühle ich mich beinahe bestraft. Warum? Ist man das nicht schon durch seine Behinderung? Betonen möchte ich noch, dass ich jahrzehntelang Abonnent bei den Kulturfreunden und auch sehr häufiger Besucher der Konzerte bei der Firma Steingräber war! Und nun zählt man plötzlich nichts mehr?