Thema: Autobahn Zukunft ist der Tourismus

Leserbrief von Klaus Lederer, für die Vorstandschaft des CSU-Ortsverbands Bischofsgrün
 Quelle: Unbekannt

Zum Leserbrief „Salamitaktik bei der Fichtelgebirgsautobahn“ von Hans Ackermann, Kurier vom 24. Juni.

 
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Hans Ackermann drückt die Befürchtung aus: Was die Braunen einst planten, aber dann doch unterließen – eine Autobahn quer durch die Fränkische Schweiz – versuchen nun die Schwarzen mit einem ähnlichen Vorhaben im Fichtelgebirge durchzudrücken.
In der Tat: Unbeirrt von den Einwendungen des Bundesrechnungshofes fordern einige CSU-Granden unter dem Deckmantel „Initiative Zukunft Fichtelgebirge“ (IZF) den vierspurigen Ausbau der B 303 bis Bischofsgrün.

Vor allem der Zeitpunkt, zu dem diese Forderung von der „IZF“ erneut gestellt wurde – kurz nach der sehr umstrittenen Entscheidung im Haushaltsausschuss des Bundestages pro Ausbau A 93 – Schirnding – war schon sehr dreist.

Wir fragen uns, mit welcher Legitimation die „IZF“, ein vor 20 Jahren gegründeter Lobbyverein, meint, die Interessen der Bevölkerung des Fichtelgebirges, insbesondere die der direkten Anlieger der B 303 zu vertreten. Wir Bischofsgrüner, und sicher auch andere betroffene Gemeinden entlang der B 303, sind sehr wohl in der Lage selbst zu beurteilen, was für unsere Zukunft wichtig und von Bedeutung ist.

Unsere Zukunft ist vor allem der Tourismus. Die Grundlagen dafür sind unsere herrliche Landschaft, die unversehrte Natur und das gesunde Klima unseres Ortes, im Hochtal des Weißen Mains. Bischofsgrün ist der einzige heilklimatische Kurort Nordbayerns. Dieses Prädikat, das sehr hohe Anforderungen an Natur und Umwelt stellt, lassen wir uns durch die Zukunftsvisionen der „IZE“ nicht ruinieren.

Gott sei Dank gibt es den „Naturpark Fichtelgebirge“, der von sehr weitsichtigen Leuten bereits im Jahre 1990 gegründet wurde. Auf der Grundlage des Bayerischen Naturschutzgesetzes erließ das Ministerium eine Verordnung über den „Naturpark Fichtelgebirge“, in der festgelegt ist, was im Naturpark geht und was nicht geht.

Durch die Änderung des Bayerischen Naturschutzgesetzes aufgrund des Volksbegehrens zugunsten der Artenvielfalt erfährt der Naturschutz eine signifikante Stärkung. Insbesondere kommt im Hinblick auf größere Verkehrsprojekte dem Biotopverbund enorme Bedeutung zu. Im Gegensatz zum Verkehrsprojekt Schirnding – A 93 liegen die Schneeberg- und Ochsenkopfregion und damit auch Bischofsgrün im Kernbereich des Naturparks.

Der „IZFlern“ geben wir folgenden Rat: Nehmen Sie endlich zur Kenntnis und akzeptieren Sie, dass der vierspurige Ausbau der B 303 im Bundesverkehrswegeplan 2030 nicht mehr enthalten ist. Nach unserer Einschätzung wird sich bei einer Fortschreibung des Plans über das Jahr 2030 hinaus, unter der Prämisse einer sachgerechten Bewertung, am Status dieses Projekts nichts ändern.