Test im Wirtshaus Abstrich statt Weihnachtsfeiern

Die Gastwirtschaft zum Steig in Bindlach hat der Metzgermeister und Gastwirt Holger Dünkel mit großem Aufwand zu einer Corona-Teststation umgebaut. Die betriebt er jetzt eigenständig. Foto: Eric Waha/Eric Waha

Aus der Not eine Teststation gemacht: So könnte man beschreiben, was den Bindlacher Metzger und Gastwirt Holger Dünkel antreibt. Der hat erst zusammen mit der Bären-Apotheke eine Teststation betrieben, jetzt macht er das eigenständig mit einem Teil seiner Mitarbeiter in der Gastwirtschaft Zum Steig. Mit großem Aufwand – und Zuspruch.

 
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Bindlach - „Mir ham fei net bloß a boar Vorhängla aufghängt“, sagt der Bindlacher Metzgermeister und Gastwirt Holger Dünkel mit einem Lächeln. Er habe da ziemlich ordentlich investiert, um drei Testkabinen in seine Gastwirtschaft Zum Steig zu zaubern. Genau dort, wo eigentlich zu der Zeit immer Weihnachtsfeiern stattfinden. Die gibt es nicht. Wieder nicht. „Die Gastwirtschaft ist zu“, sagt Dünkel. Deshalb wird dort jetzt wieder getestet. Und zwar mit Konzept, mit einem Rundlauf für die, die einen Test brauchen. Und mit eigenem Personal.

Teststation eigenständig

Ab der kommenden Woche ist die Teststation eigenständig, sagt Dünkel, der zuerst in Kooperation mit der Bindlacher Bären-Apotheke getestet hat. Jetzt allerdings lägen die entsprechenden Genehmigungen vor, das mit seinem eigens geschulten Personal zu tun, sagt Dünkel am Dienstag im Kurier-Gespräch.

„Wir sind froh, jemanden gefunden haben, wir haben lange gesucht, nachdem klar war, dass wieder Tests nötig werden“, sagt der Bindlacher Bürgermeister Christian Brunner. Für Besuche in Krankenhäusern oder in den Bindlacher Altenheimen ebenso wie Schule oder Arbeit. „Das war alles nicht einfach darzustellen“, sagt Brunner. „Der bürokratische Aufwand hemmt durchaus die Pandemie-Bewältigung.“

Erst ausgebucht, dann kamen die Absagen

Dünkel sagt, seine Gastwirtschaft Zum Steig sei „ausgebucht“ gewesen: „Bis zu dem Zeitpunkt, ab dem alle Weihnachtsfeiern abgesagt werden mussten. Dann habe er mit dem „engsten Kreis im Personal gesprochen“, um die Bereitschaft abzuklopfen.

Anschließend kam die medizinische Schulung, um die Genehmigung zu bekommen, Tests anbieten zu können. „Mit mir zusammen haben wir sechs Leute, die testen können“, sagt Dünkel.

Und schließlich stand der temporäre Umbau der Gastwirtschaft zur Teststation an: Drei Test-Kabinen, groß genug für Personal und Testwillige, stehen in der Mitte des Saals, die zwei Eingangstüren machen einen Rundlauf möglich, dass die Testwilligen sich beim Ein- und Ausgang nicht in die Quere kommen.

Bislang, sagt Dünkel, habe er an zwischen 500 und 600 Menschen pro Woche im Testzentrum – bei zwei Stunden Testen am Tag.

Testen, so lange es nötig ist

„Gerade flaut es wieder ein bisschen ab, weil scheinbar schon einige im Urlaub sind“, wie Dünkel sagt. Aber er wird weiter testen, so lange es nötig ist. In der Woche bis einschließlich Donnerstag von 16 bis 18 Uhr, am zweiten Weihnachtsfeiertag von 10 bis 12 Uhr. „Und ab nächster Woche können wir auch anbieten, dass die Leute das Testergebnis über die Corona-Warn-App aufs Handy bekommen. Das macht es dann noch ein bisschen einfacher“, sagt Dünkel. Die Schreibarbeit wird durch das Scannen des QR-Codes geringer – warten muss man nach dem Test auch nicht mehr.

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