Durch diese Energieleistung dürfen die US-Fans auf den zweiten Titelgewinn bei den Damen in Serie nach Coco Gauff im Vorjahr hoffen. Für die aus Buffalo im Bundesstaat New York stammende Pegula ist es das erste Grand-Slam-Finale überhaupt, nachdem sie zuvor sechsmal bei den vier großen Turnieren im Viertelfinale gescheitert war.
Kampf gegen die Skepsis der Öffentlichkeit
Auch deshalb musste Pegula in ihrer Karriere angesichts des Reichtums ihrer Familie immer wieder gegen die Skepsis der Öffentlichkeit ankämpfen. Als die britische "Times" 2023 nach dem Wimbledon-Aus in der Runde der besten Acht schrieb, dass Pegula eine Dynamik brauche, die ihr ihre Milliarden nicht kaufen könnten, schlug sie zurück, dass sie auf jeden Fall diesen Artikel nicht kaufen werde. Ihren Beitrag versah sie in den sozialen Medien mit einem Mülleimer-Emoji.
Pegula erfüllt nicht die klassischen Klischees. In den Tagen der US Open zeigte sie via Instagram ein Video, wie sie in der U-Bahn zur Anlage im Stadtteil Queens fährt. Was sie am meisten aufregt? "Dass Menschen denken, ich hätte einen Butler, ich würde herumchauffiert werden, ich hätte eine private Limousine", sagte sie während des Turniers. "So bin ich definitiv nicht."
Sabalenka will Final-Erfahrung abschütteln - und verspricht Drinks
Die Fans in New York lieben sie so oder so. Ein Faktor, den auch ihre Finalgegnerin in die Vorbereitung einbezieht. Im Vorjahresfinale verspielte Sabalenka gegen den Publikumsliebling Gauff nach gewonnenem ersten Satz noch ihren ersten US-Open-Titel - auch weil das Publikum sie entnervte. Und nun wackelte sie nach stabilem Start in der Endphase auch gegen Navarro, die frenetisch angefeuert wurde.
"Vergangenes Jahr war es eine sehr harte Erfahrung, eine sehr harte Lektion. Ich habe mir heute gesagt: "Nein, nein, nein, Aryna"", berichtete die Belarussin nach ihrem Match. "Das wird nicht wieder passieren. Du musst deine Emotionen kontrollieren."
Und so setzte Sabalenka ihre Charmeoffensive dieser Tage auch nach dem Finaleinzug fort. "Jetzt jubelt ihr für mich, das ist etwas spät", sagte sie scherzhaft nach dem Sieg zu den johlenden Fans. "Auch wenn ihr sie angefeuert habt, hatte ich Gänsehaut, es war eine unglaubliche Atmosphäre." Zum Abschluss versuchte sie das Publikum dann mit einem Lock-Angebot auf ihre Seite zu ziehen und verkündete über das Stadionmikrofon: "Margaritas für alle".