Tempolimit Autos rasen mit 107 km/h durch Thurndorf

Gefährliche Ortseinfahrt in Thurndorf von Neuzirkendorf: Autofahrer rasen besonders an der Bushaltestelle extrem. Foto: Ralf Münch

Die Einwohner von Thurndorf machen sich sorgen um die Schulkinder. Bei den Bushaltestellen am Ortseingang von Neuzirkendorf aus rasen die Autofahrer meist heran.

 
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Thurndorf - Die Einwohner des Kirchenthumbacher Ortsteils Thurndorf sind in Sorge – vor allem um die Schulkinder. „Die Verkehrsteilnehmer halten sich überwiegend nicht an die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometer, in beide Richtungen wird diese Grenze teilweise deutlich überschritten“, heißt es dazu in einem Antrag der Bürgergemeinschaft Thurndorf (BGT) um Entschärfung der „prekären Verkehrssituation“.

Zusätzliches Gefährdungspotenzial

In seiner Sitzung am Mittwochabend beschäftigte sich der Marktgemeinderat mit dem Thema. Auf der Kreisstraße von Neuzirkendorf kommend am Ortseingang von Thurndorf komme erschwerend noch hinzu, dass die auf beiden Seiten befindliche Bushaltestelle, die zweimal täglich von den Schulkindern genutzt werde, ein zusätzliches Gefährdungspotenzial darstelle, sagen die beiden BGT-Gemeinderäte Alexander Schatz und Georg Schraml. „Es ist aber nicht nur in Thurndorf, wo eine Entschärfung durch beispielsweise bauliche Maßnahmen, wichtig wäre“, sagte Schraml. Er wohne direkt neben der Bushaltestelle in Thurndorf und habe beobachtet, dass sich rund 80 Prozent der Autofahrer nicht ans Tempolimit halten. Die dortige mobile Geschwindigkeitsanzeige habe sogar mal 107 km/ h bei einem Fahrer angezeigt. „Hoffentlich passiert da nichts“, so Schraml, „wir müssen da vorher was machen.“

Mit Landratsamt zusammenarbeiten

Die Problematik des Rasens bestehe hauptsächlich an den Kreisstraßen, sagte Schatz, aber „es sind unsere Orte“. Deshalb sei es wichtig, dass die Kommune in der Sache mit dem Landratsamt zusammenarbeite. „Wir müssen schauen, was möglich und umsetzbar ist. Das Thema bewegt viele“, sagte er.

Auch Josef Schreglmann (CSU) sagte, dass es in Kirchenthumbach und der Oberpfalz überhaupt viele solche prekären Stellen gebe. Die Situation im benachbarten Oberfranken sei oft besser. Aus Erfahrung wisse er, dass der Landkreis gegenüber finanziellen Angelegenheiten diesbezüglich nicht offen sei. Er schlug vor, die betreffenden Stellen bei einem Ortstermin mit Landratsamt und staatlichem Bauamt abzugehen und mögliche Taktiken zu beraten.

Erzieherische Maßnahme

„Eine Verkehrsüberwachung an den Stellen wäre sinnvoll und eine erzieherische Maßnahme für die Autofahrer“, so Richard Götz (CWG). In Eschenbach, Pressath und Auerbach funktioniere das auch. „Wir müssen das härter angehen, irgendwann ist Schluss“, betonte er, „wir müssen das härter angehen.“ Er appellierte, sich ein Angebot von der Verkehrsüberwachung geben zu lassen. „Wir diskutieren schon so lange über das Thema.“

Jedes Jahr etwas machen

Auch in Heinersreuth werde gerast, meinte Rudi Stopfer (BGH). Für bauliche Maßnahmen zur Temporeduzierung sprach sich Winfried Sporrer (CSU) aus. „Wir sollten jedes Jahr etwas dafür in den Haushalt einstellen und in einer Ortschaft etwas machen“, sagte er. Eine besondere Gefahr seien auch die Landwirte mit ihren großen Maschinen, die sich auch oft nicht an das vorgegebene Tempolimit halten würden, sagte Winfried Sporrer. „Die fahren mit ihren Riesendingern zu schnell in die Ortschaften rein, wenn sie unter Zeitdruck sind.“

Unübersichtliche Stelle

Georg Adelhardt (BGS) und Bürgermeister Jürgen Kürzinger (SPD) informierten, dass sich mittlerweile auch eine Thurndorfer Familie ans Landratsamt gewandt habe, mit der Bitte um Entschärfung der Situation. Sie würden vorschlagen, zum Beispiel mit einem Zebrastreifen gegen die gerade für Schulkinder unübersichtliche Stelle vorzugehen. Kürzinger sagte zu, man werde Kontakt zum Landratsamt und der Verkehrsüberwachung aufnehmen

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