Mein Freund trinkt jetzt zu Hause mehr. Er rastet viel öfter aus als sonst. Kann das vom Alkohol kommen?
Alkohol ist die psychoaktive Substanz mit dem höchsten Aggressionspotenzial. Durch die Veränderung in der Wahrnehmung werden Hemmschwellen gesenkt. Das kann dazu führen, dass alkoholisierte Personen Streit suchen und aggressiv werden. Bitten Sie Ihren Partner darauf zu achten, dass der Alkoholkonsum im Limit bleibt.
Ich trinke am Wochenende Wein und zu besonderen Anlässen auch mal in der Woche. Das dürfte doch noch im verträglichen Rahmen liegen, oder?
Das kann so sein. Die BZgA empfiehlt gesunden, erwachsenen Frauen, nicht mehr als ein Standardglas Alkohol pro Tag zu trinken. Für Männer gilt: nicht mehr als zwei Standardgläser. Unter einem Standardglas versteht man ein Glas, das zwischen zehn und zwölf Gramm reinen Alkohol enthält, beispielsweise ein Bierglas mit 0,3 Liter, ein Weinglas mit 0,125 Liter oder ein Schnapsglas mit 4 cl. Männer und Frauen sollten an mindestens zwei Tagen die Woche ganz auf Alkohol verzichten, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden.
Am Wochenende säuft mein Mann regelrecht. Es sind immer ein, zwei Flaschen Schnaps und dazu viel Bier. Wenn ich das anspreche, rastet er aus. Am liebsten würde ich ausziehen. Soll ich?
Das können natürlich nur Sie allein entscheiden. Vielleicht hilft es Ihnen zu wissen, dass eine solche rigorose Entscheidung allen Beteiligten helfen kann. Oft bewegt sich der Betreffende erst dann, wenn er vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Und bestimmt wird Ihnen ein wenig Abstand auch gut tun. Wenn Sie sich Unterstützung holen möchten - bei der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung findet man unter https://www.dajeb.de/geeignete Anlaufstellen.
Mein Mann sieht die Alkohol-Eskapaden unseres Sohnes (17) an den Wochenenden sehr entspannt. Ich bin besorgt …
Ihre Sorge ist berechtigt. Jeder Schluck Alkohol und insbesondere das Rausch-Trinken sind für Jugendliche gesundheitlich riskant, da der Reifungsprozess des zentralen Nervensystems noch nicht abgeschlossen ist. Versuchen Sie, mit Ihrem Sohn darüber ins Gespräch zu kommen. Sagen Sie ihm, dass und warum Sie sich Sorgen machen. Für mehr Informationen können Sie ihm das Internetportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung speziell für Jugendliche und junge Erwachsene unter https://www.kenn-dein-limit.info/empfehlen.
Das Sucht-Beratungstelefon der
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist erreichbar von Montag bis Donnerstag von 10 bis 22 Uhr, Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 02 21/89 20 31.
Kostenlose Info-Materialien unter
https://www.bzga.de/Infomaterialien;
Für Jugendliche unter 16 Jahren: https://www.null-alkohol-voll-power.de;
für Jugendliche von 16 bis 20 Jahren (mit Tipps für Eltern): https://www.kenn-dein-limit.info.