Teilnehmer-Rekord Fridays-for-Future-Demo in Bayreuth

Bayreuth - So viel hatten die Klima-Demonstranten noch nie in Bayreuth auf die Straße bekommen. Bei der Fridays-for-Future-Demo (FFF) durch die Stadt sprachen die Veranstalter von einer Zahl zwischen 600 und 800 Teilnehmern. Der Zug der Demonstranten zog durch die Innenstadt und über den Ring. Die Tour dauerte fast eine Stunde. Sie war Teil einer bundesweiten Aktion von FFF, die gezielt kurz vor der Bundestagswahl stattfand.

 
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Bayreuth - Von ganz jung bis ganz alt – dem bundesweiten Aufruf des Aktionsbündnisses Fridays for Future (FFF) folgten in Bayreuth so viele wie bisher noch nicht. Demian Rothammel vom FFF sprach von einer Zahl zwischen 600 und 800 Teilnehmern. Das Bündnis hatte bewusst kurz vor der Wahl zu der bundesweiten Aktion aufgerufen.

Die 800 Demonstranten vorm Karstadt sind bis vor zum Sternplatz zu hören. In ihrer Mitte zu jedem Zeitpunkt der junge Student Demian Rothammel. Der auch mal ein lautes „Scheiße“ schreit. „Kann man mich da hinten überhaupt hören?“ Ja. Kann man. Technik funktioniert also. „800 Leute wollen sich für das Klima einsetzen. Dass hier so viele waren gibt eine super Energie. Es gibt Kraft und Motivation.“ Selbst Alia, 19, fällt es auf. Sie geht nicht auf die Demo, nur schnell dran vorbei. Sie sagt nicht viel, nur das: „Es sind viel mehr Leute als im letzten Jahr.“ Die Mobilisierung des Bündnisses hat gewirkt. Franz Kralik, 19 Jahre alt, der auch etwas für Klima tun möchte, fragt sich „Wie soll man darauf denn nicht aufmerksam werden?“

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Ludwig Winchenbach, 78 Jahre, ist so aufgeregt, er hat sogar ein Schild gemalt. Auf dem steht nicht gerade fein „Die CDU/CSU scheißt auf unsere Enkel“. Seit zwei Jahren ist das Klima das Thema seines Lebens. Er ist vor Jahrzehnten sein Auto losgeworden und lebt vegetarisch. Eines haben der junge Kralik und der ältere Winchenbach gemeinsam. Beide sind hier „um den Klimawandel zu stoppen.“ Um „Zeichen zu setzen und etwas zu bewegen“.

Manchmal gehen ihre Aussagen fast im Rasseln unter. Im Trommeln und Schreien. Im Sprechen und Laufen. Vom Marktplatz ab geht es in Richtung Rotmaincenter. Den Ring entlang zum Annecyplatz, an der Oberfrankenhalle vorbei. In die Cosima-Wagner-Straße und wieder zum Ausgangspunkt zurück. Allzeit begleitet von der Polizei, die den Weg freimacht. „Wir konnten zeigen, dass Klima uns alle was angeht. Es ist ein intergenerationales Thema“, sagt Rothammel als alle wieder stehen. Nachdem er von seinem Fahrrad mit Mischpult gestiegen ist. „Die Wahl wird uns die Rückmeldung geben, ob wir erfolgreich waren. Ob an die Jugend gedacht wird oder nicht.“ Nach mehr als anderthalb Stunden löst sich der Pulk langsam auf. Er weicht Essensangeboten und einem Mikrofon, an dem Demonstranten sprechen können. Viele bleiben, viele gehen.

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