Andauernde Verhandlungen
DB und EVG verhandeln seit Ende Februar über einen neuen Tarifvertrag. Zu Beginn gingen die Gespräche nur sehr stockend voran, zweimal rief die EVG daher zum Warnstreik auf und versuchte, den Druck auf die Bahn schnell zu erhöhen. Ein dritter, 50 Stunden langer Warnstreik wurde kurzfristig abgesagt, weil beide Seiten vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt am Main einem Vergleich zustimmten.
Die vierte Verhandlungsrunde begann am Dienstag in Fulda. Loroch bezeichnete die Gespräche der vergangenen Tage als "konstruktiv im Vergleich zu den vorherigen Runden, weil wir mal in die Themen einsteigen konnten". Immer wieder wurde in kleineren Runden und Arbeitsgruppen verhandelt, Zwischenergebnisse ausgetauscht, am Dienstag und Mittwoch dauerten die Gespräche jeweils bis in die Abendstunden an. "Die letzten Tage haben sehr deutlich gezeigt, dass es Sinn macht, dass wir weiter verhandeln und dass wir weiter sprechen", sagte Loroch.
Die Bahn schärfte zum Abschluss der Verhandlungsrunde bei ihrem neuen Angebot an mehreren Stellen nach, die die Gewerkschaft vorab als besonders wichtig herausgestellt hatte: Die Laufzeit wurde von 27 auf 24 Monate gesenkt und für die unteren Lohngruppen zwölf statt zuvor zehn Prozent mehr Geld in Aussicht gestellt. Zudem wurde die erste Tabellenerhöhung noch in das laufende Jahr vorgezogen (statt März 2024). Die Gewerkschaft pochte zuletzt aber auch auf einer Festbetragserhöhung statt einem prozentualen Plus.