Tagung in Selb Gemeinsam für sauberes Wasser

red

Gewässerexperten aus Bayern und Tschechien treffen sich in Selb. Es ist die inzwischen 25. Sitzung des Gremiums.

 
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Am ersten Tag des Treffens besichtigten die Ausschussteilnehmer an der Röslau und an der Kössein neu errichtete Uferbefestigungen. Foto: /WWA

Wasser ist eines der wichtigsten Lebensmittel. Sein Schutz ist von größter Bedeutung – eben auch grenzüberschreitend. Für die Lösung von ganz konkreten und praktischen Fragen gibt es die deutsch-tschechische Grenzgewässerkommission. Vor Kurzem nun hat sich der ständige Ausschuss Bayern dieser Kommission für drei Tage in Selb getroffen. Und es war ein kleines Jubiläum, denn es war die 25. Sitzung dieses Gremiums.

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Bereits seit Mitte der 1970er-Jahre behandeln tschechische und bayerische Fachleute regelmäßig Fragen und Maßnahmen an den grenzüberschreitenden und grenzbildenden Gewässern. War zunächst nur die Erhaltung der „nassen“ Staatsgrenze wichtig, so umfassen die Themen mittlerweile alle Bereiche der Wasserwirtschaft. Die Grundlage der intensiveren Zusammenarbeit ist laut einer Mitteilung der Grenzgewässervertrag vom 25. Oktober 1997.

Kollegial und freundschaftlich

Entlang des rund 300 Kilometer langen bayerischen-tschechischen Grenzabschnittes gibt es 172 Gewässer, die die Staatsgrenze kreuzen und 58 Gewässer, die die Staatsgrenze bilden. Die kollegiale und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern ist laut der Mitteilung die wesentliche Grundlage, um die Herausforderungen möglichst pragmatisch anzugehen und gute Lösungen zu finden.

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch (Mitte) mit dem tschechischen Delegationsleiter Magister Lukáš Záruba (links) und dem deutschen Delegationsleiter Martin Popp – und einem Regenschirm für alle Fälle.

Die Sitzungen des ständigen Ausschusses Bayern finden jährlich im Frühjahr statt und sind oft mit der Besichtigung fachbezogener Maßnahmen verbunden. So trafen sich die rund 20 Teilnehmer am ersten Tag, um Ufersicherungen an der Röslau zu besichtigen. Als Pilotmaßnahmen waren diese Ende 2021 errichtet worden, um den Eintrag von Bodenmaterial zu unterbinden. Obwohl die Chemische Fabrik Marktredwitz seit fast 30 Jahren saniert ist, haben die in den Flussauen gebundenen und diffus verteilten Quecksilberbelastungen bis heute grenzüberschreitenden Einfluss im weiteren Verlauf der Fließgewässer. Weitere Ufersicherungen werden an Röslau und Kössein in den kommenden Jahren folgen.

Unterschriften

Am dritten Tag unterzeichneten die Delegationsleiter im Selber Rathaus die Niederschrift der Sitzung von den Delegationsleitern. Wie es in der Mitteilung der Kommission heißt, ist Selb auf besondere Weise mit seinen tschechischen Nachbarn verbunden. Zahlreiche umgesetzte Projekte auf infrastruktureller, kultureller und touristischer Ebene werden in den kommenden Monaten um die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen ergänzt, die auch wasserwirtschaftliche Aspekte beinhalten, so etwa bei den Nachhaltigkeitstagen am 14. und 15. Juli.

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch begrüßte im Selber Rathaus die Mitglieder des Ständigen Ausschusses. Dass nun das „silberne Jubiläum“ gerade in Selb begangen wurde, empfanden sowohl die Fachleute als auch der Oberbürgermeister als gelungene Anknüpfung. Der Leiter der tschechischen Delegation, Magister Lukáš Záruba, bezeichnete die Ausschusssitzung als kleines Steinchen im Mosaik der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit. Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer vom Porzellanikon als Tagungsort, sowie von der Renaturierung des Selbbachs, der bei einem spontanen Spaziergang besichtigt wurde. Ein Resümee der 25. Sitzung zog zuletzt Ministerialrat Martin Popp, der Leiter der deutschen Delegation, bei dem er die intensive und einvernehmliche Diskussion über die wasserwirtschaftlichen grenzüberschreitenden Themen besonders hervorhob.