Tagung auf dem Campus mit 500 Wissenschaftlern aus aller Welt Bayreuth als Treffpunkt afrikanischer Literatur

Von Norbert Heimbeck
Die Jahrestagung der African Literature Association in Bayreuth wird vom Bigsas-Literaturfestival begleitet. Mit Konzerten und Ausstellungen enthält das Programm auch Attraktives für das Bayreuther Publikum. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Afrika ist mehr als Krisen, Katastrophen und Krankheiten. Rund 500 Wissenschaftler aus aller Welt wollen das noch bis Samstag zeigen und dabei Ausblicke auf die Zukunft Afrikas geben. Unter dem Titel "African Futures and Beyond. Visions in Transition" geht auf dem Bayreuther Campus die größte und bedeutendste Konferenz zur afrikanischen Literatur über die Bühne.

 
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Mit Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka aus Nigeria und der Schriftstellerin Ama Ata Aidoo aus Ghana sitzen zwei der prominentesten Literaten Afrikas auf dem Podium. Die Jahrestagung der African Literature Association (ALA) findet zeitgleich mit dem Literaturfestival der Bayreuth International Graduate School of African Studies (Bigsas) statt. Vorträge, Workshops, Konzerte und Ausstellungen wenden sich nicht nur an das Fachpublikum, sondern auch an die interessierte Bayreuther Öffentlichkeit.

Professorin Susan Arndt hat die Konferenz organisiert: "Die Tagung findet erstmals in Europa statt. Dass wir in Bayreuth Gastgeber sind, freut uns außerordentlich." Unter den Teilnehmern sind Science-Fiction- und Krimi-Schriftsteller sowie politische Autoren.

Sie diskutieren unter anderem über die Frage "Wem gehört die Zukunft Afrikas?" Susan Arndt: "Es geht zum Beispiel um die Einheit Afrikas auf politischer Ebene oder um die Frage, wie Zukunftstechnologien gerecht verteilt werden können." Wer hat einen Anspruch auf das Öl, das im Boden Afrikas ruht? Wer bestimmt, welche Solarkraftwerke in der Sahara installiert werden?

Im Foyer des Audimax ist eine Ausstellung von Nicolas Premier und Patrick Aymamam zu sehen, in der sie sich mit gängigen Klischees über Afrika auseinandersetzen. Wer den Weg auf den Campus scheut, wird in der Stadthalle fündig: Die deutsch-kamerunische Desigkünstlerin Noh Nee zeigt am Mittwoch ab 20 Uhr Kollektionen, die bayerische Trachten mit afrikanischen Formen und Motiven verbinden. Der amerikanisch-nigerianische Künstler Olalekan Jeyifous gestaltet in Zeichnungen, digitalen Illustrationen und architektonischen Konstruktionen Zukunftsvisionen.

Am Donnerstag ab 20.30 Uhr zeigt der nigerianische Tanzkünstler im Balkonsaal der Stadthalle eine Performance mit Musik von Fela Kuti. Ab 21.30 Uhr präsentieren Afrikaner im Alten Schloss Gedichte, Rätsel und Spiele in ihrer jeweiligen Heimatsprache - das Publikum wird die Inhalte nachvollziehen können, auch ohne Spachkenntnisse.

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