Tag gegen Gewalt an Frauen Weil es jeden etwas angeht

Von -Gagel
40 Gesichter, 40 Statements, 40 Menschen aus Bayreuth und Kulmbach machen sich im Filmprojekt des Bayreuther Frauenhauses „Wir stehen auf“ stark gegen Gewalt an Frauen Foto: /Nirgend Media

Zum Tag gegen Gewalt an Frauen am Donnerstag, 25. November, sind in Bayreuth einige Aktionen geplant. Unter anderem wird das Frauenhaus im Reichshof einen Film in Dauerschleife laufen lassen – „Wir stehen auf“ heißt das Projekt, bei dem 40 Menschen aus Bayreuth und Kulmbach mitgewirkt haben.

 
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Bayreuth - „Wir stehen auf!“ Mit einem Filmprojekt macht das Bayreuther Frauenhaus auf den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der jährlich am 25. November stattfindet, aufmerksam. Das Video wird am morgigen Donnerstag von 10 bis 20 Uhr in Dauerschleife im Bayreuther Reichshof (Maximilianstraße 28), zu sehen sein.

Menschen aus verschiedenen Altersgruppen

Seit dem Sommer laufen die Planungen, sagt Christine Ponnath, die Leiterin des Bayreuther Frauenhauses im Gespräch mit dem Kurier. 40 Frauen und Männer aus Bayreuth und Kulmbach geben in diesem Film ihr persönliches Statement ab, machen sich so stark gegen Gewalt an Frauen. Persönlichkeiten aus der Politik, aus dem öffentlichen Leben, interessierte Bürger oder Betroffene. „Wir haben Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen und Altersgruppen angefragt“, sagt Frauenhaus-Mitarbeiterin Bibi Bialas-Müller, die die Idee für das Filmprojekt hatte. Die Frauen und Männer im Alter von 17 bis 81 Jahren sind ganz bewusst gewählt worden. Sie bilden die breit gefächerte Gesellschaft ab. Denn das Thema geht jeden etwas an.

Im Reichshof wird nicht nur der Film in Dauerschleife laufen, auch die Mitarbeiter des Frauenhauses sind vor Ort und ansprechbar, sagt Bialas-Müller. Die Aktion sei trotz der aktuellen Situation gut durchführbar, alle Vorsichtsmaßnahmen können eingehalten werden.

Uni unterstützt die Aktion

Auch die Uni Bayreuth unterstützt die Aktion des Frauenhauses. Im Film wird auch die Leiterin der Stabsstelle Chancengleichheit, Miriam Bauch, zu sehen sein. „Gewalt schafft Verletzungen, die oft weit mehr sind als körperliche Verletzungen. Es dauert oft Monate oder Jahre, bis Menschen, die Gewalt ausgesetzt sind, Hilfe suchen“, sagt sie. „Wir wollen zeigen: Wir sind da, wenn Hilfe gebraucht wird.“ Außerdem ist die Universität Teil der Aktion „Orange the World“.

Iwalewa-Haus orange beleuchtet

Zwischen dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) und dem Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) wird das Bayreuther Iwalewa-Haus orange beleuchtet. Das ist eine von mehreren Aktionen, mit denen sich die Universität Bayreuth an der Kampagne „Orange the World“ der Vereinten Nationen im Kampf gegen Gewalt an Frauen beteiligt. In dem genannten Zeitraum werden die Fenster im Erdgeschoss des Iwalewa-Haus mit orangen Neonröhren ausgestattet, sodass die Beleuchtung von der Straße aus nicht übersehbar ist. Ebenfalls beleuchtet Avalon, die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt - Beratung und Prävention zum Start der Kampagne „Orange the World“ ihre Räumlichkeiten in Orange.

Lichterkette in Fußgängerzone

Außerdem gibt es am Donnerstag um 18.15 Uhr noch eine Aktion anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen: eine Lichterkette in der Fußgängerzone (Maximilianstraße). Damit wird auf die Situation körperlich und seelisch misshandelter Mädchen und Frauen aufmerksam gemacht, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Bayreuth.

Kurzandacht im Harmoniehof

Voraussetzungen für eine Teilnahme an der Lichteraktion: Den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten und eine FFP2-Maske tragen. Die Aktion veranstalten die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bayreuth, die Evangelischen Dekanatsfrauenbeauftragten, das Katholische Dekanat und die Ver.di-Frauen. Bereits um 18 Uhr gibt es eine Kurzandacht im Harmoniehof der Schlosskirche unter Leitung von Diakon Roland Huppmann. Sie ist der Auftakt der Lichteraktion. Danach bilden die Teilnehmer eine Lichterkette bis zum Reichshof, wo der Film des Frauenhauses läuft.

Ebenfalls anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen hängt für eine Woche auf dem La-Spezia-Platz die für diesen Gedenktag geschaffene Fahne der Organisation Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau mit der Aufschrift „frei leben – ohne Gewalt“.

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