Summer Feeling 2024 Sportlich und umweltbewusst soll es sein

Nachhaltigkeit zusammen mit Sport und Spaß: Der Uni-Strand 2024 hebt sich von seinen Vorgängern ab und will Maßstäbe für eine umweltfreundliche Großveranstaltung setzen.

 
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Selbstgebaute Palettenmöbel und energieeffiziente Leinwand am Uni-Strand. Foto: Andreas Schmitt

Energieverbrauch, Transportwege, Müll, Lebensmittel, langfristiger Nutzen und aufwendiges Marketing – bei Großveranstaltungen, speziell im Sportbereich, sind das alles Punkte, die ökologische Nachhaltigkeit fast unerreichbar machen. Auch das Summer Feeling ist eine Großveranstaltung. Es bietet unterschiedliche Thementage und mindestens genauso viel Sport sowie das Public Viewing der Fußball-EM auf Bayreuths größter Leinwand.

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Planung begann lange vorher

Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen dieser Größenordnung? Eine Mammutaufgabe, aber notwendig, sagt Sarah Beck vom Organisationsteam: „Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden.“ Bereits bei der Planung sei der Aspekt daher maßgebend gewesen. Beim Programm und auch als Ideologie bei den Volunteers.

Das Orga-Ressort Nachhaltigkeit will das Thema praktisch umsetzen, sagt Beck. Sie betont, dass es kein „modisches Schlagwort, sondern eine dringende Notwendigkeit“ ist. Deshalb habe das Team Strategien entwickelt, wie die Veranstaltung klimaneutraler gestaltet werden könne als in den Vorjahren. Dieser Aktionsplan beginnt schon beim Strand selbst. Der Sand wird nach Ende des Summer Feelings „für neue Beach-Volleyballplätze an der Uni verwendet“, sagt Beck. Dazu kommen selbst gebaute Paletten-Möbel und Deko sowie eine komplett geliehene Veranstaltungsinfrastruktur. Schankwagen, Bühne, Leinwand, Zelte und Biertischgarnituren, sagt Beck, „werden nach der Veranstaltung vom Lieferanten zurückgenommen“. Alles andere wird am 24. Juni beim abschließenden Möbel-Trödel versteigert. Bewusstes Ressourcenmanagement eben.

Versorgung aus der Region

Auch Lebensmittel und Catering gehören dazu. Schließlich sind es oft die Lebensmittel mit langen Transportwegen, die den ökologischen Fußabdruck einer Veranstaltung größer machen. Oft, ohne dass es Besuchern bewusst ist. Etwas, was das Orga-Team nicht so hinnehmen wollte. Deswegen setzt es auf regionale Partner. Maisel’s aus Bayreuth für Getränke aller Art, Naupaka aus Coburg und Bayreuth für Bowls, die Geseeser Landbäckerei für Backwaren und die Bayreuther Metzgerei Parzen für Fleisch und vegane Alternativen. Weiter, sagt Beck, „setzen wir auf saisonale Produkte und verzichten beispielsweise auf Avocado in den Burgern sowie auf exotische Früchte wie Ananas und Mango in den Obstbechern“.

Nicht alles kann das Orga-Team bestimmen

Aber einfach war es nicht. „Unternehmen und Partner zu überzeugen, unsere Nachhaltigkeitsstrategie zu unterstützen, war schwer. Viele haben ihre eigenen Richtlinien und Prioritäten.“ Immer umsetzbar ist die Nachhaltigkeitsstrategie deswegen nicht. Besonders dann nicht, wenn das Team die Rahmenbedingungen nicht selbst vorgeben kann, sondern auf die Universität angewiesen ist. Wie etwa bei der Energieversorgung. Deswegen sagt Beck, liegt der Fokus auf „Technologien wie einer energieeffizienten LED-Leinwand“ für das Public Viewing.

Mehrweg statt Einweg

Wo sie aber eingreifen können und es auch tun, ist beim Abfall. Zusammen mit dem Abfallunternehmen Bellandvision aus Pegnitz wurde Mülltrennung neu gedacht. „Wir haben vier große Sammelstationen aufgestellt. So können Besucher ihren Abfall nach Altpapier, Plastik und Restmüll trennen“, sagt Beck. Bevor es so weit kommt, also Abfall entsteht, hat das Team einen weiteren Plan: Müllvermeidung. Es gibt kein Einweggeschirr, nur Mehrweggeschirr aus der Mensa, zum Beispiel den Summer-Feeling-Kaffeebecher, und große Nudeln statt Plastik- oder Papierstrohalmen. Auch das Ressort Marketing denkt nachhaltig. Es wurde keine gedruckte, sondern nur digitale Werbung, wie die Webseite, soziale Medien oder die Bus-Monitore in Bayreuth verwendet. Denn, so sagt Beck: „Unser Ziel ist zu zeigen, dass eine umweltfreundliche Sportveranstaltung nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist. Wir möchten nicht nur ein unvergessliches Event schaffen, sondern auch Bewusstsein für nachhaltiges Handeln fördern und so einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.“