Verunreinigung wahrscheinlich noch höher
„Ackerland, das über größere Zeiträume hinweg mit einem kunststoffverunreinigten Dünger - wie zum Beispiel Kompost aus bestimmten Kompostieranlagen oder Klärschlamm - bearbeitet wird, dürfte größere Mengen an Partikeln enthalten", vermutet Doktorandin Sarah Piel. Dies gelte ebenso für Agrarflächen, die mit Kunststoff-Gewächshäusern und Mulchfolien bewirtschaftet werden. "Insofern ist keineswegs auszuschließen, dass die Plastik-Kontamination von Ackerland in Deutschland im Durchschnitt höher ist, als wir sie auf unserer Untersuchungsfläche festgestellt haben“, erklärt Piehl, Erstautorin der Studie.
Globales Problem
Prof. Christian Laforsch ergänzt: „Die Kontamination der Flüsse und Meere durch Mikroplastik ist ein globales Problem, das sowohl in der Forschung wie in der Öffentlichkeit immer stärker in den Fokus gerückt ist." Die Kontamination terrestrischer Ökosysteme werde hingegen weniger beachtet. "Unsere jetzt veröffentlichte Studie ist die erste Untersuchung zur Plastik-Kontamination einer konventionell bewirtschafteten Ackerfläche", sagt Laforsch. "Allein die Tatsache, dass mehr als ein Drittel der globalen Landfläche landwirtschaftlich genutzt werden, zeigt, dass die Forschung auch in diesem Bereich erheblich intensiviert werden muss.“